Paraguay / Politik

Paraguay: Präsidentschaftskandidat tödlich verunglückt

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Der verstorbene Präsidentschaftskandidat der rechtsgerichteten Partei Partei Unace, Lino Oviedo
Der verstorbene Präsidentschaftskandidat der rechtsgerichteten Partei Partei Unace, Lino Oviedo

Asunción. Der Präsidentschaftskandidat der rechtsgerichteten Partei Unace, Lino Oviedo, ist am Samstag abend beim Absturz seines Hubschraubers ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich auf dem Rückflug von einer Wahlkampfveranstaltung etwa 280 Kilometer nordwestlich der paraguayischen Hauptstadt. Die Rettungskräfte fanden vor Ort die Leichname von Oviedo, seinen beiden Leibwächtern und des Piloten. Es gab keine Überlebenden. Als Unfallursache wird ein schweres Unwetter angenommen.

Die nächste Präsidentschaftswahl ist für den 21. April angesetzt. Der einstige Armeechef Oviedo hatte schon einmal 2008 kandidiert, unterlag seinerzeit aber dem früheren Bischof und Befreiungstheologen Fernando Lugo.

Oviedo wurde eine wichtige Rolle beim Sturz des langährigen Diktators Alfredo Stroessner 1989 zugeschrieben. 1999 wurde er der Anstiftung der Ermordung des damaligen Vizepresidenten José María Argaña und der geistigen Urheberschaft eines Massakers an Protestierenden der Märzerhebung des selben Jahres beschuldigt. Einer Haftstrafe konnte er sich durch Flucht entziehen. Nach freiwilliger Rückkehr und Haftantritt setzte der Oberste Gerichtshof Paraguays Oviedo bereits nach drei Jahren frei. Eine große deutsche Tageszeitung berichtet, nach Meinung von Beobachtern sei dies zur Schwächung des politischen Lagers des späteren Wahlsiegers Fernando Lugo geschehen.

Die Präsidentschaftswahl im kommenden April ist die erste seit dem institutionellen Staatsstreich und der Absetzung des demokratisch gewählten Präsidenten Fernando Lugo im Juni vergangenen Jahres.

Die De-facto-Regierung Paraguays hat unterdessen eine dreitägige Staatstrauer verhängt und eine "umfangreiche Untersuchung" des Hubschrauberabsturzes zugesagt.