Argentinien erweitert Atomabkommen mit China

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Argentiniens Planungsminister Julio De Vido (li.) mit chinesischen Geschäftspartnern
Argentiniens Planungsminister Julio De Vido (li.) mit chinesischen Geschäftspartnern

Buenos Aires. Der argentinische Atomkonzern Nucleoeléctrica Argentina und die China National Nuclear Corporation (CNNC) haben Ende Januar in Buenos Aires zwei Vereinbarungen im Beisein des argentinischen Planungsministers Julio de Vido, des chinesischen Botschafters Yin Hengmin und des CNNC-Präsidenten Mao Xiaoming unterzeichnet. Das berichtet das Nuklearforum Schweiz auf seiner Homepage unter Berufung auf das argentinische Planungsministerium.

Im Rahmen der ersten Vereinbarung seien die Nucleoeléctrica und die CNNC im Bereich Druckwasserreaktoren einschließlich Engineering, Fertigung, Betrieb und Wartung zusammenarbeiten. Das Abkommen umfasst ebenfalls die Herstellung und Lagerung von Kernbrennstoff, Lizenzierung, Lebensdauerverlängerung und technologische Fortschritte. Es zielt sowohl auf in Betrieb stehende wie auch auf zukünftige Kernkraftwerke ab.

Die zweite Vereinbarung sehe vor, die Möglichkeiten des Technologietransfers abzuklären, schreibt das Schweizer Atomforum. Mit dem Abkommen könnte Argentinien als Technologieplattform dienen, die Drittländer mit argentinischer Nukleartechnologie unter Einbeziehung chinesischer Waren und Dienstleistungen versorgt. Argentinien plant, den bestehenden Kraftwerkstandort Atucha mit einer oder zwei neuen Einheiten zu ergänzen.

Argentinien und China hatten bereits Mitte 2012 ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, das die Erarbeitung von Studien für ein viertes Kernkraftwerk in Argentinien – mit chinesischer Finanzierung – und den Transfer chinesischen Know-hows bei der Herstellung von Kernbrennstoff und die Bereitstellung von Rohmaterialien beinhaltete.