Morales prangert Boykott des Jahres der Quinoa-Pflanze an

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Rohes Quinoa-Korn
Rohes Quinoa-Korn

La Paz. Boliviens Präsident Evo Morales hat den Boykott transnationaler Unternehmen gegenüber der Quinoa-Pflanze angeprangert. Diese hätten versucht, den seit tausenden Jahren in den Anden kultivierten getreideähnlichen Samen zu verteufeln. Morales lobte jedoch die Bemühungen der Vereinten Nationen, das Nahrungsmittel zu fördern. Die UN hatten 2013 zum Jahr der Quinoa erklärt.

Der Präsident des Andenstaates sagte, transnationale Konzerne versuchten, diese Initiative zum Scheitern zu bringen. Der Quinoa-Samen werde von den Konzernen als Bedrohung für ihre "Imperien billiger Junkfood-Lebensmittel" wahrgenommen. Die Unternehmen versuchten weiterhin, die Lebensmittelproduktion unter ihre Kontrolle zu bringen und die Märkte zu dominieren.

Am vergangenen 20. Februar hatte Morales im New Yorker UN-Sitz eine Rede im Rahmen der Feierlichkeiten des Internationalen Jahres der Quinoa-Pflanze gehalten. Der bolivianische Amtsinhaber verteidigte den Wert der Pflanze und erklärte, dass sie ein Urerbe der Andenbewohner sei. Quinoa werde dort seit mehr als 7.000 Jahren angebaut. Er versicherte, dass die jahrtausende alte Pflanze zur Lösung der aktuellen Lebensmittelkrise beitragen könne.

Die großen Wirtschaftsmächte seien "nicht an der menschlichen Gesundheit, sondern an Gewinnen interessiert". Die Andenvölker aber hätten zahlreiche Vorschläge, um die weltweite Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Dazu gehöre auch die Quinoa-Pflanze.

Dank der traditionellen Bräuche der indigenen Völker der Anden sei es möglich gewesen, die Pflanze "als Lebensmittel für jetzige und kommende Generationen" zu schützen, so Morales weiter.

Bolivien und Peru sind weltweit die führenden Produzenten des Quinoa-Samens.