Venezuela / Politik

Nicolás Maduro: "Ultrarechte plant Attentat auf Capriles"

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Henrique Capriles und Nicolás Maduro beim Treffen des Rates der Bundesstaaten im vergangenen Januar
Henrique Capriles und Nicolás Maduro beim Treffen des Rates der Bundesstaaten im vergangenen Januar

Caracas. Der Übergangspräsident Venezuelas, Nicolás Maduro, hat über "Attentatspläne der Ultrarechten" gegen den Präsidentschaftskandidaten der rechtsgerichteten Opposition, Henrique Capriles, informiert. Bei der Eröffnung der 9. Buchmesse in Caracas sagte Maduro am Mittwoch, die Regierung habe deshalb Sicherheitsmaßnahmen zu seinem Schutz ergriffen. Die aufgedeckten Pläne stammten von "Ultrarechten, die mit Roger Noriega und Otto Reich in den USA verbunden sind".

Otto Reich war Ende der 1980er Jahre Botschafter der USA in Venezuela und Staatssekretär für Lateinamerika zur Zeit des Putschversuchs gegen Hugo Chávez im April 2002. Roger Noriega war 2001-2003 ständiger US-Vertreter bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und langjähriger Mitarbeiter von Otto Reich. Beide haben eine lange und von Gewalt geprägte politische Vorgeschichte in Lateinamerika und waren unter anderem in den Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten von Honduras, Manuel Zelaya, im Juni 2009 involviert.

Die Regierung habe den Chef des venezolanischen Geheimdienstes (Sebin), General Rodríguez Torres, beauftragt, jede notwendige Art von Schutz für den Kandidaten der Opposition zu organisieren. Torres habe sich bereits mit dessen Mitarbeitern getroffen. Zugleich "alarmieren wir die Bevölkerung und die internationale Öffentlichkeit über die Verschwörungen gegen den Frieden und die Stabilität des Landes", so Maduro.

Im März vergangenen Jahres, während des Wahlkampfes für die Präsidentschaftswahlen im Oktober 2012, hatte Venezuelas Geheimdienst schon einmal vor einem geplanten Mordanschlag auf Capriles gewarnt. Es wurde vermutet, dass hinter den Plänen Teile der rechten Opposition stehen, die nicht mit einem Wahlsieg von Capriles rechnen und versuchen wollen, das Land zu destabilisieren.

Damals warnte der kommunistische Abgeordnete im Lateinamerikanischen Parlament, Carolus Wimmer, dass mit einem Attentat auf Capriles "die für eine Intervention notwendige Gewalt" geschürt werden solle: "Im Falle Venezuelas könnte ein Anschlag auf den Kandidaten der MUD das Einfallstor sein, um eine Operation im Stile Libyens oder Syriens zu organisieren", so der Politiker.