Kokabauern fordern Alternativen

Kolumbien. Erneut kommt es in Kolumbien zu Protesten von Bauernorganisationen. Um die 800 Kokaanbauer kampieren momentan in den Sportanlagen der Stadt San José del Guaviare. Sie fordern, dass die Regierung ihnen eine Garantie dafür gibt, dass sie eine Entschädigung für ihre zerstörten Kokafelder erhalten und keine weiteren mehr vernichtet werden. Für die zerstörten Felder verlangen sie nicht nur einen Ersatz, sondern auch dass ihnen eine wirtschaftliche Alternative aufgezeigt wird. Um die 6000 Hektar Koka werden angeblich im Bundesstaat Guaviare angepflanzt.

Für viele kolumbianische Bauern ist der illegale Anbau von Koka die einzige Einnahmequelle. Die Koka-Bauern drohen damit die weitere Zerstörung der Felder zu behindern. "Diese Menschen beschützen nicht nur ihre Felder, sondern die einzige Möglichkeit, um ihre Familien zu ernähren“, sagt Octaviano Rivera, Gouverneur der abgeschiedenen Provinz in der Amazonasregion. Der Staat solle den Bauern genügend Mittel zur Verfügung stellen, so dass die Kokabauern auf Kaffeeanbeu umstellen können. Außerdem seien Investitionen in die Infrastruktur, sowie in den Gesundheits- und Bildungssektor nötig, so Octaviano Rivera.

Bereits im Oktober letzten Jahres fanden Verhandlungen zwischen Kokabauern und der kolumbianischen Regierung statt. Man wollte die Zerstörung der Felder aussetzen und weitere Treffen mit dem Innen-, Umwelt-, und dem Minister für Landwirtschaft anberaumen, lautete die Einigung zur Beendigung der Proteste.
"Die abgemachten Treffen fanden jedoch nie statt, sämtliche getroffenen Abkommen wurden nicht eingehalten. Im Februar kehrte das Militär zurück und vernichtete noch mehr Felder per Hand. Dabei kam es zu Menschenrechtsverstößen. Das Gebiet wurde auch weitläufig mit Pflanzenvernichtungsmittel besprüht", beklagt Hernando Hernández Tapasco, einer der Vertreter der Bauern.