Großdemonstration sozialer Bewegungen in Caracas

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Tausende beteiligten sich an der Demonstration im Zentrum von Caracas
Tausende beteiligten sich an der Demonstration im Zentrum von Caracas

Caracas. Ein Bündnis verschiedenster Kollektive hat am gestrigen Donnerstag in Caracas "für die Verteidigung und Vertiefung der Revolution" und den Dialog zwischen Basis und Regierung demonstriert. Landesweit aufgerufen hatten die "Revolutionäre Volksallianz" (APR) und das "Kommando der Volksaktion Hugo Chávez" (Caphucha). Die APR ist ein schon länger bestehendes Bündnis aus Basisorganisationen, Caphucha wurde nach dem Tod von Hugo Chávez zur Unterstützung der Kandidatur von Nicolás Maduro gegründet.

Mit Parolen wie "Kämpfe, kämpfe, kämpfe, höre nicht auf zu kämpfen für eine Volksregierung der Arbeiter und Bauern" oder "Volksmacht, ein Befehl von Chávez, dafür gründeten sich die Kommunalen Räte", zeigten die Demonstranten ihre Unterstützung für den am 14. April gewählten Präsidenten Nicolás Maduro und verliehen ihrem Willen Ausdruck, aktiv an der Gestaltung der Regierungsarbeit teilzuhaben. Im Verlauf der Demonstration reihte sich der neu ernannte Minister für die Kommunen, Reinaldo Iturriza, in den Zug ein und begleitete ihn bis zum Ort der Abschlusskundgebung.

Während der Kundgebung wurde Vizepräsident Jorge Arreaza ein gemeinsam erarbeitetes Dokument der Organisationen übergeben, in dem diese die politische Situation des Landes analysieren und direkte Vorschläge für die so genannte kollektive Führung des Prozesses machen. "Unser Ziel ist ein brüderlicher bolivarischer Dialog mit dem wir einen Plan für den Richtungswechsel (Golpe de timón) und Mechanismen der gemeinsamen Führung auf den Weg bringen", sagte eine der Vertreterinnen der APR. Am 20. Oktober 2012 hatte der verstorbene Staatschef Hugo Chávez unter dem Motto "Golpe de timón" (Das Steuer herumreißen) eine tief greifende Revision des politischen Prozesses gefordert, offen Selbstkritik geübt und mehrere Minister direkt auf Fehlverhalten angesprochen. Dies wurde von den Basisorganisationen aufgegriffen.

Die Demonstrationsteilnehmer forderten außerdem, dass die gewalttätigen Übergriffe der Opposition, die nach den Präsidentschaftswahlen zu mindestens neun Todesopfern geführt haben, nicht ungeahndet bleiben und dass auch gegen den Gouverneur des Bundesstaates Miranda und Ex-Kandidaten Henrique Capriles Radonski ein juristisches Verfahren eröffnet wird.