Weiter Grenzstreitigkeiten zwischen Nicaragua und Costa Rica

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Nicaragua klagt um Navigationsrechte auf dem Rio Colorado
Nicaragua klagt um Navigationsrechte auf dem Rio Colorado

Managua/Den Haag. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat eine Klage Nicaraguas abgewiesen, mit dem das Land versuchte, Navigationsrechte auf dem nahe der Grenze im Gebiet Costa Ricas verlaufenden Fluss Colorado zu erlangen. Die Regierung von Präsident Daniel Ortega hatte mit dieser Klage auf die Anschuldigung des Nachbarlandes reagiert, das Nicaragua für eine angebliche Invasion und das Verursachen von Umweltschäden auf der Insel Calero verantwortlich gemacht hatte.

Die Klage Nicaraguas, so der Gerichtshof, könne nicht im Rahmen laufender Verfahren zwischen den beiden Ländern verhandelt werden. Nicaraguas Regierung hatte argumentiert, dass 90 Prozent der Strömung des Flusses aus Nicaragua kämen. Abgelehnt wurde auch die Forderung, Costa Rica jedes Recht über die gemeinsame Bucht von San Juan del Norte abzusprechen.

Derweil akzeptierte der Gerichtshof Nicaraguas Antrag, die Grenzstreitigkeiten der beiden Länder in einem Fall zusammenzufassen. Costa Rica hat Nicaragua einer Invasion der Insel Calero beschuldigt, während Nicaragua seinerseits Costa Rica für Umweltschäden durch den Bau einer Straße am Ufer des Rio San Juan verantwortlich macht. Der Grenzfluss selbst ist vollständig nicaraguanisches Gebiet. Bereits 2012 hatte der zentralamerikanische Gerichtshof entschieden, dass die Straße nicht weiter gebaut werden dürfe. Costa Rica erkennt den Gerichtshof allerdings nicht an.