Venezuela / Politik

Venezuela: "Regierung der Straße" hat Arbeit aufgenommen

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Präsident Maduro im Gespräch mit Bewohnerinnen des Barrio Palo Negro in Maracaibo
Präsident Maduro im Gespräch mit Bewohnerinnen des Barrio Palo Negro in Maracaibo

Caracas. Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat in seiner Rede zum 1. Mai über erste Ergebnisse der "Regierung der Straße" im Bundesstaat Zulia berichtet. Diesen neuen Stil des Regierens hatte Maduro direkt nach seiner Wahl der Öffentlichkeit vorgestellt. Umgesetzt wird dieser zunächst durch eine Rundreise Maduros und einer Delegation von Ministern und anderen Mitarbeitern durch das ganze Land, um Vorschläge und Forderungen der kommunalen Räte und anderer lokaler Basisorganisationen zur Entwicklung des Landes zu diskutieren. Vor Ort sollen dann unmittelbar Entscheidungen für konkrete Projekte getroffen und mit der Umsetzung begonnen werden.

In Zulia sind dem Bericht Maduros nach bei der fünftägigen Tour 70 Punkte ausgearbeitet worden, um Lebensverhältnisse, Produktion und Infrastruktur des Bundesstaates zu entwickeln. Eine prominente Rolle soll ein "integraler Plan zur Regenerierung des Maracaibo-Sees" einnehmen. Der größte See Lateinamerikas, der sich im Nordwesten Venezuelas über 13,5 Quadratkilometer ausdehnt, ist durch die Erdölförderung in der Region ökologisch schwer geschädigt. Ebenfalls im Zeichen des Umweltschutzes soll ein schon existierender Windenergiepark in La Guajira auf 75 Megawatt Leistung erweitert werden. Weitere Themen im Dialog mit der Bevölkerung, so Maduro, seien Planungen für die Ausweitung der Lebensmittelproduktion, Investitionen in die Infrastruktur, die Pflanzung von 2,5 Millionen Bäumen zur Klimaverbesserung und die Gründung einer regionalen Zeitung, des "Correo del Lago", gewesen.

Weitere Schwerpunkte vor allem in Maracaibo, der Hauptstadt Zulias, seien die Reinigung des Abwasser, die Verbesserung der Müllabfuhr sowie der Bau einer neuen Mülldeponie. "Wenn man in die Armenviertel kommt, bietet sich ein Anblick wie nach einem Krieg. Das ist nicht richtig, unsere Menschen müssen in Würde leben", sagte Maduro. Das Regierungsprogramm "Barrio Nuevo Tricolor" zur Verbesserung der städtischen Wohngebiete soll finanziell aufgestockt und seine Umsetzung vorangebracht werden.

Nach Zulia ist die nächste Etappe der "Regierung der Straße" der Bundesstaat Miranda.