Bolivien / Politik

Bolivien wertet Überflugverbot in Europa als "unfreundlichen Akt"

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Pressemeldung Erklärung Außenministerium
Erklärung des bolivianischen Außenministeriums zum Snowden-Fall

La Paz. In einer ersten Presseerklärung hat sich das bolivianische Außenministerium zum "überraschenden Entzug der Überflug- und Landeerlaubnis der Präsidentenmaschine Falcon 900 FAB 001" geäußert. Die Regierung Boliviens beklagt in der amerika2.de vorliegenden Note "die Aggression gegen die Regierung des Plurinationalen Staates Bolivien und insbesondere gegen den Präsidenten Evo Morales Ayma".

Der Präsidentenmaschine, die sich auf dem Rückflug aus Russland nach Teilnahme des Staatschefs und seiner Begleitdelegation am "Zweiten Forum der Erdgas exportierenden Länder" befand, sei von Frankreich und Portugal die Überflugerlaubnis entzogen worden. Dies sei laut Außenministerium in La Paz ein "unfreundlicher Akt und eine offenkundige Aggression". Das Verhalten sei in der "unbegründeten und bösartigen Verdächtigung" begründet, dass sich "in der Präsidentenmaschine der nordamerikanische Staatsbürger Edward Snowden befinden könnte".

Die portugiesische Regierung habe die Rücknahme der Überflug- und der Landeerlaubnis mitgeteilt, und ihre Entscheidung später revidiert und allein den Überflug genehmigt. Dadurch sei eine notwenige technische Zwischenladung, etwa zum Betanken, unmöglich gemacht worden. Die Republik Frankreich habe die Überflugerlaubnis entzogen, als sich der bolivianische Staatschef nur wenige Minuten vor dem Einflug in den französischen Luftraum befand.

Die Haltung dieser beiden Länder stellt laut Boliviens Regierung eine "Verletzung gültiger internationaler Vereinbarungen dar und einen Angriff gegen das Leben und die Sicherheit eines Staatsoberhauptes". Eine Notlandung sei in der Republik Österreich und anschließende Neuplanung des Rückfluges von Präsident Morales erzwungen worden. "Natürlich entstehen dadurch auch Schäden für das Ansehen des Amtes des Präsidenten. Für die Regierung des Plurinationalen Staates Bolivien sind diese Verhaltensweisen diskriminierend und sollen eine Einschüchterung sein".