Straßenblockade und Proteste in Curuguaty

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Landlose Bauern demonstrieren für soziale Unterstützung und gegen die Stationierung von Militäreinheiten
Landlose Bauern demonstrieren für soziale Unterstützung und gegen die Stationierung von Militäreinheiten

Curuguaty, Paraguay. Ein Zusammenschluss landloser Bauern hat in der vergangenen Woche eine wichtige Landstraße in der Region Curuguaty blockiert. Für etwa eineinhalb Stunden brachten die Demonstranten den Verkehr auf der sogenannten Route 10 zum Erliegen, wie verschiedene Medien berichteten. Damit demonstrierten die Bauern für eine Lösung des Konflikts um die etwa 2.000 Hektar großen Ländereien Marina Cue im Distrikt Curuguaty.

Die Kleinbauern kämpfen seit Jahren darum, dass der Besitz dieses Gebietes dem Staat, und damit ihnen, zugesprochen wird. Immer wieder besetzen sie das Land, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Auf der anderen Seite besteht die Familie des inzwischen verstorbenen ranghohen Funktionärs der Colorado-Partei, Blas N. Riquelme, darauf, dass ihnen die Ländereien während der Stroessner-Diktatur als Eigentum übergeben worden seien.

Ein Versuch, die Landlosen vom umstrittenen Gebiet zu vertreiben, endete im Juni vergangenen Jahres im sogenannten Massaker von Curuguaty, bei dem elf Bauern und sechs Polizisten bei blutigen Auseinandersetzungen ums Leben kamen. Mehrere Kleinbauern sind seither wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung sowie Landfriedensbruch angeklagt. Der Gerichtsprozess sollte bereits im Juni dieses Jahres beginnen, wurde aber immer wieder vertagt.

Das Massaker wurde von der rechtsgerichteten Mehrheit des Parlaments zum Vorwand genommen, um den demokratisch gewählten Präsidenten Fernando Lugo zu stürzen.