Gewerkschaften in Bolivien unterstützen Evo Morales bei Wahlen

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Evo Morales mit Bergarbeitern
Evo Morales mit Bergarbeitern

La Paz. Der Dachverband der bolivianischen Gewerkschaften (COB) hat für die Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr seine Unterstützung für den amtierenden Präsidenten Evo Morales verkündet.

Der COB, der in Bolivien rund zwei Millionen Arbeiter vertritt, nahm Abstand von der Idee eine politische Partei zu gründen und mit einem eigenen Kandidaten bei den Wahlen anzutreten. Damit wenden sich die Gewerkschaften nach Konflikten der vergangenen Jahre um höhere Renten und Mindestlöhne, die Gesundheitsreformen und den Bergbau wieder verstärkt der Regierung zu und erkennen damit deren Entgegenkommen an.

Bereits im Jahr 2005, als Morales zum ersten Mal die Präsidentschaftswahlen gewann, hatte die COB seine Kandidatur unterstützt. Für Morales sind die Gewerkschaften daher ein gewichtiger politischer Akteur, wobei die Beziehungen immer wieder durch Streiks, Demonstrationen und zähe Verhandlungen strapaziert wurden. Im März kündigte die COB schließlich an, eine Partei der Arbeiter (PT) gründen zu wollen, um über ein eigenes politisches Instrument zu verfügen. Es folgte ein 13 Tage dauernder Generalstreik für die Rentenerhöhungen, der letztlich Erfolg hatte. Innerhalb der Arbeiterbewegung wurde jedoch auch angezweifelt, ob man die gewerkschaftliche Partizipation in politische Unterstützung umwandeln könne.

Die Ankündigung der Unterstützung Evos erfolgte einen Tag nach der Bekanntgabe zukünftiger Extrazahlungen von Löhnen für den Fall, dass die Wirtschaft um mehr als 4,5 Prozent im Jahr anwachse. Momentan liegt das Wirtschaftswachstum in Bolivien bei 6,7 Prozent. Damit belegt das Andenland einen der vordersten Plätze in Lateinamerika.