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Kolumbiens Verteidigungsminister: "CIA-Hilfe ist nichts Neues"

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Kolumbiens Verteidigungsminister Pinzón
Kolumbiens Verteidigungsminister Pinzón

Bogotá. Nach Berichten der US-Tageszeitung Washington Post über die Kooperation des US-Geheimdienstes CIA mit kolumbianischem Militär bei der Ermordung von FARC-Guerilleros, hat Kolumbiens Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón Stellung genommen. Tatsächlich wisse alle Welt davon und es sei überhaupt nichts Neues, dass Kolumbien eine "sehr enge Zusammenarbeit mit den USA" habe, sagte Pinzón. Die Militäroperationen gegen die FARC hätten mit Hilfe der CIA zugenommen. Die Kooperation mit den USA, aber auch mit anderen Ländern habe im Bereich Aufklärung und bei Spezialoperationen stattgefunden. Die Durchführung der Einsätze liege jedoch allein in Händen der kolumbianischen Streitkräfte und Polizei, betonte Pinzón. Auf Nachfragen, ob die Zusammenarbeit weitergehe, wich der Minister aus. Der Befehl des Präsidenten sei sehr klar: "Wir müssen weiterhin alle Kriminellen verfolgen" und man werde im Rahmen des Gesetzes auf jede mögliche internationale Zusammenarbeit zurückgreifen.

Die kolumbianische Tageszeitung El Tiempo zitiert namentlich nicht genannte "hochrangige Quellen aus dem Sicherheitsbereich", die die Informationen der Washington Post ebenfalls bestätigten: Bei allen entscheidenden Schlägen des vergangenen Jahrzehnts gegen die Guerilla habe es Hilfe vonseiten der USA gegeben. Großbritannien und Israel seien ebenfalls beteiligt gewesen.

Unterdessen äußerte sich Ecuadors Präsident Rafael Correa zu den "Enthüllungen", in denen es auch um die Tötung des Guerillaführers Raúl Reyes in einem temporären Lager der FARC auf ecuadorianischem Boden geht. Correa bezeichnete die offen gelegte Mithilfe der CIA bei dem Luftangriff im Jahr 2008 als "sehr schwerwiegend". Zugleich warf er die Frage auf, ob die Veröffentlichungen zufällig jetzt erfolgten, oder ob sie vielmehr die Beziehungen zwischen Ecuador und den USA sowie Kolumbien beeinträchtigen sollen – und vor allem den Friedensprozess in Kolumbien. "Ich glaube nicht an Zufälle. Die extreme kolumbianische und internationale Rechte ist zu allem fähig", so Correa via Twitter.

Ähnlich schätzt sein Außenminister Ricardo Patiño die Sache ein. Die Informationen kämen genau in dem Moment, wo die Friedensgespräche gut voran gingen und die Beziehungen zwischen Ecuador und Kolumbien sehr gut seien. Für den Außenminister besteht kein Zweifel: "Das Ziel ist, den internen Friedensprozess zunichte zu machen und die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu schädigen."