Brasilien / Soziales

Brasilien mit Erfolgen bei der Armutsbekämpfung

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Caraúbas do Piauí
Caraúbas do Piauí im Nordosten Brasiliens zählt zu den Gemeinden mit der höchsten Armutsrate des Landes

Brasília. In ihrer Neujahrsansprache hat Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff erklärt, dass das Land kurz vor der angezielten Beseitigung der extremen Armut stehe. "Wir sind einen Schritt davor, in jedem Teil des Staatsgebiets mit der absoluten Armut Schluß zu machen“, hob Rousseff in der im brasilianischen Radio und Fernsehen übertragenen Rede hervor.

In Brasilien gelten nach den Kriterien der Bundesregierung diejenigen als "extrem arm", die von weniger als umgerechnet 21 Euro im Monat leben müssen. Wie die letzte Erhebung zu Armut des Statistikinstituts IBGE zeigt, lebten im Jahre 2010 noch rund 16,2 Millionen Brasilianer in solch extremer Armut, was einem Anteil von 8,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung entspricht. Im vergangenen Jahr hatte die Präsidentin angekündigt, dass die absolute Armut in Brasilien bis Anfang des Jahres 2014 beseitigt werden solle. Nun versicherte Rousseff, das staatliche Programm "Brasilien ohne Armut" weiter auszubauen, um diejenigen Brasilianer zu unterstützen, die ohne Hilfe unterhalb der Armutsgrenze leben müssten.

In ihrer Ansprache betonte die Präsidentin weiterhin die sozialen und ökonomischen Fortschritte des vergangenen Jahres: "Wir sind weltweit eines der wenigen Länder, in dem sich der Lebensstandard der Bevölkerung nicht verschlechtert hat oder von einer schweren Krise erschüttert wurde." Die internationale Finanzkrise sei „nicht in der Lage gewesen, den positiven Zyklus in Brasilien zu unterbrechen", so Rousseff.

Unter Bezugnahme auf die Massenproteste des vergangenen Jahres, die sich gegen Fahrpreiserhöhungen im Nahverkehr der Städte, schlechte öffentliche Dienstleistungen, Korruption und Milliardenausgaben für die Bauten zur Durchführung der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft und der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro richtete, sprach die Staatschefin von einem "psychologischen Krieg". Bestimmte gesellschaftliche Kreise - gemeint sind die Rechte und die ihr nahestehenden privaten Medienkonzerne, die versuchen, den Unmut der Straße gegen die Regierung, die Gewerkschaften und die Parteien der Linken zu wenden - würden "unberechtigtes Misstrauen" verbreiten. Die Präsidentin warnte in ihrer Rede davor, dass solche Manöver Investitionen hemmen und politische Initiativen verzögern könnten.

Für das neue Jahr versprach Rousseff, dass die Bekämpfung der Armut und die Förderung von Bildungswesen und Gesundheitsversorgung für ihre Regierung weiterhin die Felder mit den größten Investitionen bleiben werden.