Mexiko / Politik

Umfrage in Mexiko: Zwei Drittel der Stadtbewohner fühlen sich bedroht

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68 Prozent der Stadtbewohner in Mexiko fühlen sich alltäglichen bedroht
68 Prozent der Stadtbewohner in Mexiko fühlen sich alltäglichen bedroht

Mexiko-Stadt. Mehr als zwei Drittel der städtischen Bevölkerung in Mexiko fühlen sich von der Polizei nicht ausreichend geschützt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Nationalen Instituts für Statistik und Geografie (INEGI). Befragt wurden dafür 100.000 Personen in den Haupt- und Großstädten der einzelnen Bundesstaaten. Danach schätzten 69,6 Prozent der Befragten ein, dass die Maßnahmen der Schutzbehörden im urbanen Raum nur eine geringe oder gar keine Wirkung hätten. Entsprechend fühlen sich 68 Prozent in ihrem alltäglichen Lebensraum nicht sicher. Lediglich 30,1 Prozent äußerten sich positiv und bewerteten den polizeilichen Schutz als effektiv.

Die meisten Stadtbewohner passen laut dieser Studie ihre Gewohnheiten dem fehlenden Gefühl von Sicherheit entsprechend an. So vermieden sie es,  Wertsachen bei sich zu tragen (63,6 Prozent) oder verlassen ihre Wohnung möglichst nicht nach 20 Uhr (49,3 Prozent), um sich dadurch weniger Gefahren auszusetzen. Aus der Untersuchung geht ebenfalls hervor, dass mehr als ein Drittel keine Hoffnung auf eine Verbesserung der Sicherheitslage hat und 26 Prozent gaben sogar an, dass sie eine weitere Verschlechterung erwarten.

Bemerkenswert sind die Angaben zu Erfahrungen mit gewalttätigen Übergriffen. Fast zwei Drittel der Untersuchungsteilnehmer haben demnach in den letzten drei Monaten Raubüberfälle oder gewalttätige Angriffe registriert. 57,7 Prozent wurden Zeuge von Vandalismus und etwa jeder Vierte sogar von Schießereien.

Den höchsten Wert unter der Rubrik Beeinträchtigung der Ordnung und Sicherheit erzielte der öffentliche Alkoholkonsum. Fast 70 Prozent gaben an, einen solchen beobachtet zu haben. In Mexiko ist im öffentlichen Raum jeglicher Alkoholgenuss verboten, da so nach Auffassung der Behörden Gewaltakten durch Alkoholisierte vorgebeugt werden soll.

Die Angaben der Studie beziehen sich auf das letzte Quartal des vergangenen Jahres. Die landesweite Umfrage zur urbanen öffentlichen Sicherheit (Encuesta Nacional de Seguridad Pública Urbana – ENSU) soll  künftig alle drei Monate durchgeführt werden.