Kolumbien verhängt Ausfuhrverbot für US-Kohlekonzern

Santa Marta. Die Regierung in Kolumbien hat gegen das US-amerikanische Bergbauunternehmen Drummond ein dreimonatiges Ausfuhrverbot von Kohle verhängt. Dies gab Umweltministerin Luz Helena Sarmiento bekannt, nachdem sie am vergangenen Mittwoch die Hafenanlagen von Drummond an der kolumbianischen Karibikküste inspiziert hatte.

Die Beladung der Containerschiffe führt zu starken Umweltverschmutzungen, da die Kohle zunächst auf Kähne und dann auf weit vor der Küste lagernde Containerschiffe umgeladen wird. Dabei wird viel Kohlepulver freigesetzt, das die Bucht von Santa Marta verschmutzt. Drummond hat damit gegen das Gesetz 1450 verst0ßen, das am 1. Januar 2014 in Kraft getreten ist. Dieses verpflichtet alle kolumbianischen Häfen auf ein System der direkten Beladung umzustellen, das heißt, mit Förderbändern zu arbeiten. Fünf Tage hatte die Ministerin Sarmiento dem Kohlekonzern gegeben, um unter Aufsicht der Küstenwache seine noch im Hafen verbliebenen Restbestände zu verschiffen. Danach ist der Firma der Export von Kohle verboten, bis die nötige Infrastruktur für eine direkte Beladung geschaffen ist.

Um die sechs Millionen Tonnen Kohle können aufgrund des Verbots nicht verschifft werden, heißt es. Der Exportstop soll insgesamt einen volkswirtschaftlichen Verlust von täglich 2,47 Milliarden Pesos (circa 935.000 Euro) bringen.

Die Umweltministerin, die im Auftrag von Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos handelte, erkennt an, dass das Ausfuhrverbot Auswirkungen auf die beteiligten Produktionszweige und die Arbeitssituation in der Branche hat. "Aber neben sozialen Themen und Umweltthemen steht auch die Glaubwürdigkeit der kolumbianischen Autoritäten auf dem Spiel", so Sarmiento. Erst im vergangenen Dezember hatte das kolumbianische Umweltministerium Drummond zur Zahlung von 3,58 Millionen US-Dollar verurteilt, weil das Unternehmen 500 Tonnen Kohle in der Bucht von Santa Marta vor der Nordküste des Landes versenkt und damit schwere Umweltschäden versursacht hat.

Drummond verweist auf einen zweimonatigen Streik seiner Arbeiterschaft, der den Umbau des Hafens verzögert hat. Die Firma versucht nun eine Einigung mit der Regierung zu erlangen, um ihre Kohleexporte vorübergehend über andere Häfen auszuführen.

Seit 1988 ist die aus Alabama stammende Firma in Kolumbien aktiv, mittlerweile ist sie die zweitgrößte Kohlefirma im Land. In den vergangenen Jahren hatte es wiederholt Gerichtsverfahren gegen Drummond gegeben, in denen es um die Beteiligung der Firma an der Ermordung zweier Gewerkschaftsführer geht.