Kolumbien / Politik

FARC solidarisieren sich mit "Agrargipfel"

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Die FARC-Kommandanten Jesús Santrich und Maritza Sánchez
Die FARC-Kommandanten Jesús Santrich und Maritza Sánchez

Havanna. Die kolumbianische FARC-Guerilla unterstützt die Forderungen der kolumbianischen Landbevölkerung, die beim "Agrargipfel" vom 15. bis 17. März in Bogota aufgestellt wurden. Die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos müsse diese erfüllen, heißt es in einer Stellungnahme, die von Jésus Santrich vor Medienvertretern in Havanna verlesen wurde. Santrich gehört zur Friedensdelegation der FARC, die seit November 2012 mit der Regierung Santos Verhandlungen über ein Ende des bewaffneten Konfliktes führt, der bereits über ein halbes Jahrhundert andauert.

Bei dem Gipfeltreffen verschiedener Organisationen der Kleinbauern, Indigenen und Afro-Kolumbianer sowie sozialer Bewegungen seien diejenigen Stimmen laut geworden, die am Verhandlungstisch gehört werden müssten, um "einen echten Versöhnungspakt" zu schließen. Eine der Forderungen ist die umfassende Landreform. In der Landfrage liege eine der wesentlichen Ursachen der Konfrontation in Kolumbien, so die FARC. Die Konzentration des Landbesitzes in dem südamerikanischen Land habe zu einem "Reich der absoluten Ungleichheit" geführt. Zugleich kritisierten die Rebellen die neoliberalen Gipfeltreffen und Agrarabkommen der Regierung "hinter dem Rücken der Enteigneten". Sie wiederholten außerdem ihre Forderung an Präsident Santos, sofort mit Strukturreformen auf dem Land zu beginnen. Im vergangenen Jahr hatten FARC und Regierung erste Vereinbarungen bezüglich der Landfrage erreicht.

Das Vertrauen in den Friedensprozess werde untergraben, wenn die Regierung ihre Bereitschaft zu Veränderungen nicht praktisch zeige, warnten die FARC. Um Frieden zu erreichen, müssten vor allem die Forderungen der Ärmsten erfüllt werden, die "durch ein Regime zu Elend und Ungleichheit verdammt sind, das mit seiner Politik nur die Oligarchen und die transnationalen Konzerne begünstigt", so die Guerilla.

Unterdessen äußerte Santos die Zuversicht, noch vor Jahresende ein Abkommen mit den FARC zu erreichen. Seine Regierung bemühe sich um die nationale Versöhnung und einen "totalen Frieden". Derzeit findet die 22. Runde der Friedensgespräche in Havanna statt. Auf der Tagesordnung steht aktuell die Frage der illegalen Drogen.