Venezuela / Politik

Studenten in Venezuela stellen Bedingungen für Dialog

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Juan Requesens, Präsident der Studentenvereinigung der UCV (Universidad Central de Venezuela) mit Medienvertretern
Juan Requesens, Präsident der Studentenvereinigung der UCV (Universidad Central de Venezuela) mit Medienvertretern

Caracas. Venezolanische Studentenvertreter haben Bedingungen für die Aufnahme von Gesprächen mit der Regierung von Präsident Nicolás Maduro gestellt.

Vier Voraussetzungen für einen Dialog seien demnach zu erfüllen: Bei den Gesprächen müsse ein Mitglied der venezolanischen Bischofskonferenz als Vermittler anwesend sein, die Versammlung müsse im Fernsehen übertragen werden und nur gewählte Studentenvertreter sollen teilnehmen können. Des Weiteren fordern sie eine formelle Einladung von Seiten der Regierung.

Juan Requesens, Präsident des Studentenverbandes der UCV (Universidad Central de Venezuela), warf der venezolanischen Regierung vor, "nicht einen Finger krumm zu machen", um sich mit Delegierten der Studenten zu treffen. Trotz erster Gespräche zwischen Regierung und Vertretern des Oppositionsbündnisses "Tisch der demokratischen Einheit" (MUD) blieben die Studenten "kämpferisch". Diese erste Annäherung sei "Resultat des Drucks von der Straße, den in erster Linie wir Studenten gemacht haben." Weiterhin würden die Gründe der Proteste von der Regierung jedoch nicht beachtet, bekräftigte Requesens und rief dazu auf, die Proteste auch über Ostern hinaus aufrecht zu erhalten, "bis es einen wirklichen Wandel im Land" gebe. Er erklärte zudem, die Proteste dienten nicht dazu, um einen Dialog, sondern um einen "Wandel" herbeizuführen.

Der Präsident des Studentenverbandes der USB (Universidad Simón Bolivar), Daniel Martínez, wies die Aussagen der Regierung zurück, die Protestierenden würden nur die Studenten der Opposition vertreten. Die UCV und die USB werden traditionell hauptsächlich von Studenten der Mittelschicht mit politischer Nähe zur Opposition besucht.

Die Studenten der vielen anderen Universitäten des Landes, wie zum Beispiel die UBV (Universidad Bolivariana de Venezuela), UPEL (Universidad Pedagógica Experimental Libertador), UNEFA (Universidad Nacional Experimental Politécnica de las Fuerzas Armadas) mit insgesamt etwa 500.000 Studenten beteiligen sich nicht an den Protesten.

Venezuelas Präsident Maduro hatte die regierungskritischen Studenten in den vergangenen Monaten mehrfach zum Dialog aufgerufen und sie zu Zusammenkünften in den Präsidentenpalast Miraflores eingeladen.