Dominikanische Republik will Saatgut privatisieren, Bauern protestieren

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Aktivisten der Organisation Vía Campesina (Archivbild)
Aktivisten der Organisation Vía Campesina (Archivbild)

Santo Domingo. Ein Gesetz zur erleichterten Privatisierung von bäuerlichem Saatgut hat in der Dominikanischen Republik fast ohne öffentliche Debatte den Senat passiert. Nachdem der Entwurf Ende April binnen weniger als einer Woche im Senat beschlossen wurde, muss nun die Abgeordnetenkammer darüber abstimmen. Angesichts dieser Situation warnen die Lateinamerikanische Koordination der ländlichen Organisationen Cloc und die Bauernorganisation Vía Campesina vor den Gefahren, die eine mögliche Privatisierung des biologischen Erbes des Landes birgt.

Der Gesetzentwurf wurde vom Ex-Landwirtschaftsminister und Senator Amílcar Romero eingebracht. Er ist zugleich Unternehmer in der Branche für landwirtschaftlich genutzte Chemikalien und Vizepräsident der Dominikanischen Gesellschaft für Verkauf und Handel chemischer Düngemittel.

Sollte das Gesetz in Kraft treten, so müsste Saatgut in der Dominikanischen Republik künftig vom Nationalen Büro für Saatgut (ONASE) genehmigt werden. Das geplante Gesetz würde rechtlich und wirtschaftlich jene Bauern und Bäuerinnen bestrafen, die Saatgut verwenden oder untereinander tauschen, das nicht den Standards von ONASE entspricht. Das heißt, Landwirte würden das Recht verlieren, ihr eigenes Saatgut zu erhalten, zu verbessern und zu tauschen.