Mujica will über "Geierfonds" in internationen Gremien diskutieren

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Uruguays Präsident José Mujica
Uruguays Präsident José Mujica

Montevideo. Uruguays Präsident José Mujica drängt darauf, den Fall der Hedgefonds, mit dem Argentinien konfrontiert ist, in den Regionalorganisationen Amerikas zu diskutieren.

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte am Montag vergangener Woche die Beschwerde Argentiniens gegen die gerichtlichen Entscheidungen zurückgewiesen, mit denen die Regierung von Präsidentin Cristina Fernández zur Zahlung von 1,33 Milliarden US-Dollar an die Finanzspekulanten verurteilt worden war. Fernández wies die Forderungen umgehend als "erpresserisch" zurück und bezeichnete es in einer Rede an die Nation als "nicht nur absurd, sondern schlichtweg unmöglich, dass ein Land gut die Hälfte seiner Reserven an einen Gläubiger zahlt."

Diese Situation betreffe alle Länder Lateinamerikas, sagte Mujica. Wenn Argentinien in Folge der Entscheidung der US-Gerichte in eine sehr schwierige Situation gerate, habe dies Auswirkungen auf alle Länder der Region, die wirtschaftliche Beziehungen mit Argentinien haben. Außerdem könne jedes Land in eine ähnliche Lage geraten. Daher sei es notwendig, die Angelegenheit vor multilaterale Gremien wie Unasur (Union Südamerikanischer Nationen), Mercosur (Gemeinsamer Markt des Südens) und OAS (Organisation Amerikanischer Staaten) zu bringen und zu beginnen, sich kollektiv zu verhalten. Die Länder der Region müssten Argentinien beistehen, so dass es zu einer "Konfrontation mit Amerika und nicht nur mit Argentinien" komme, sagte Mujica am Wochenende. Die Gläubiger hätten es auf die Rohstoffe Argentiniens abgesehen und wollten das Land zwingen, die Schulden mit seinen Bodenschätzen zu bezahlen.

Indes haben die Präsidenten der Mitgliedsstaaten des Mercosur ihre "absolute Ablehnung des Verhaltens dieser Fonds" ausgedrückt. Es behindere die erzielten Vereinbarungen zwischen Schuldner und Gläubigern und bedrohe die finanzielle Stabilität des Landes. Tatsächlich würde ein Eingehen auf die Forderungen der Fonds auch die Umschuldungsabkommen mit der überwältigenden Mehrzahl der Gläubiger von 2005 und 2010 gefährden.

Auch die Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) hat eine Erklärung abgegeben, um die Position Argentiniens gegen das jüngste Gerichtsurteil zu unterstützen. Dem Mercosur gehören Brasilien, Venezuela, Uruguay, Paraguay und Argentinien an. Chile, Peru, Kolumbien, Ecuador und Bolivien sind assoziierte Mitglieder. Die Celac besteht aus allen Staaten Amerikas außer den USA und Kanada.