"Tage der Solidarität mit Palästina" in Ecuador

Regierung und Bevölkerung sammeln Hilfsgüter. Außenminister Patiño fordert erneut ein Ende des Krieges und der Gewalt

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Der Botschafter Palästinas in Ecuador, Hani Remawi (links) und Außenminister Ricardo Patiño bei der Eröffnung der "Tage der Solidarität mit Palästina" am Sonntag
Der Botschafter Palästinas in Ecuador, Hani Remawi (links) und Außenminister Ricardo Patiño bei der Eröffnung der "Tage der Solidarität mit Palästina" am Sonntag

Quito. Das Außenministerium Ecuadors hat gemeinsam mit der Palästinensischen Autonomiebehörde eine Kampagne

der humanitären Hilfe in Ecuador gestartet. Wie Außenminister Ricardo Patiño am Sonntag bekannt gab, werden dabei Spenden gesammelt, die in den von israelischen Bombardierungen betroffenen Gaza-Streifen geschickt werden.

Ecuadors Regierung hat bereits seit einigen Wochen mit dem Sammeln von Hilfsgütern für die medizinische und sanitäre Versorgung begonnen, um die die Palästinensische Autonomiebehörde gebeten hatte. Seit vergangenem Sonntag bis zum heutigen Dienstag, dem 12. August, finden darüber hinaus die "Tage der Solidarität mit Palästina" im ganzen Land statt. Die Bevölkerung ist eingeladen, ihre Spenden – unter anderem Zelte, nicht verderbliche Lebensmittel und Kleidung – in den vom Staat zur Verfügung gestellten Örtlichkeiten abzugeben. Damit reagiere die Regierung auf die vielen Anfragen von Einzelpersonen und Ogranisationen, die bereits Hilfsgüter für Gaza sammeln, heißt es seitens des Außenministeriums. Ziel sei, ein von der Regierung gechartertes Flugzeug mit den von der Bevölkerung gesammelten und mit den medizinischen Hilfsgütern nach Ägypten zu schicken. Von dort aus sollen diese durch einen der humanitären Korridore zwischen Gaza und Ägypten an die Palästinensische Autonomiebehörde übergeben werden, informierte Patiño.

Bei seiner Ansprache zur Eröffnung der "Tage der Solidarität" rief Patiño erneut zur "Einstellung der Feindseligkeiten gegen das palästinensische Volk" auf und forderte von der internationalen Gemeinschaft, ihre Kräfte für die Bemühungen um Frieden im Gazastreifen zu vereinen.

"Von Ecuador aus fordern wir ein Ende des Krieges und der Gewalt. Wir fordern das Ende einer kriminellen Blockade, die aus dem Gaza-Streifen das größte Gefängnis der Welt unter freiem Himmel gemacht hat. Wir fordern das Ende der Besatzung der palästinensischen Gebiete, die von den Vereinten Nationen im Jahr 1967 anerkannt wurden, und die Einhaltung aller im Zusammenhang des arabisch-israelischen Konfliktes verabschiedeten internationalen Resolutionen, die systematisch ignoriert wurden. Letztendlich fordern wir für Palästina, was wir für alle Völker und menschlichen Kulturen fordern: das Recht zu existieren und in Frieden zu leben", sagte der Außenminister.

Er betonte, dass einzig Lateinamerika eine regionale Antwort auf die Situation im Gaza-Streifen gegeben und viele seiner Botschafter zu Konsultationen einberufen habe. Ecuador beorderte seinen Botschafter in Tel Aviv am 17. Juli zurück, unmittelbar nach Beginn der Bodeninvasion in Gaza. Bald danach folgten Brasilien, Peru, Chile und El Salvador.

Der ebenfalls anwesende Botschafter Palästinas in Ecuador, Hani Remawi, richtete seinen Dank an die Bevölkerung Ecuadors und ihre Regierung, die nach Beginn der Bombardierungen des Gaza-Streifens als erste Regierung der Welt ihren Botschafter in Israel zu Beratungen zurückberufen habe. "Wir alle sind vereint für den Weltfrieden", sagte er.

Wie der Außenminister Venezuelas, Elías Jaua, bekannt gab, wird am heutigen Dienstag eine C130 Hercules-Maschine der venezolanischen Luftwaffe die ersten zwölf von insgesamt 16 Tonnen humanitäre Hilfsgüter nach Ägypten bringen, von wo aus sie in den Gaza-Streifen weitergeleitet werden. Die entsprechenden Genehmigungen der ägyptischen Behörden lägen nun vor, so Jaua. Rund sechs Tonnen, darunter nicht verderbliche Lebensmittel, Bekleidung und Schuhe, wurden von der Bevökerung gespendet, die Regierung Venezuelas stellt vor allem Rollstühle, Krankenhausbetten, Matratzen, Medikamente und Material für die Chirurgie zur Verfügung.