Peru / Politik

Pedro Pablo Kuczynski gewinnt Wahl zum Präsidenten von Peru

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Pedro Pablo Kuczynski ist zum neuen Staatspräsidenten Perus gewählt worden
Pedro Pablo Kuczynski ist zum neuen Staatspräsidenten Perus gewählt worden

Lima. Der Ökonom Pedro Pablo Kuczynski wird für die nächsten fünf Jahre das Amt des Staatspräsidenten von Peru inne haben. Denkbar knapp gewann der Kandidat der Partei Peruanos por el Kambio (Peruaner für den Wandel, PPK) mit 50,12 Prozent die entscheidende Stichwahl vom vergangenen Sonntag. Dies gab die nationale Wahlbehörde ONPE nach Auszählung aller Stimmen am Donnerstag bekannt. Seine Konkurrentin, Keiko Fujimori, kam auf 49,88 Prozent der Stimmen. Kuczynski wird am 28. Juli als Präsident der Republik vereidigt.

Der neoliberale Ex-Banker und ehemalige Wirtschafts-, Energie- und Premierminister Perus bedankte sich bei seinen Wählern. "Wir nehmen dieses Ergebnis mit Bescheidenheit an, weil unser Land große Herausforderungen vor sich hat und wir ein vereinigtes, friedliches Land wollen, das zum Dialog bereit ist", betonte er und rief die unterlegene Fujimori-Partei Fuerza Popular, die die Mehrheit im Parlament stellt, zur Zusammenarbeit auf.

Glückwünsche erreichten den designierten Präsidenten unter anderem vom amtierenden Staatschef, Ollanta Humala, sowie seinen Amtskollegen Michelle Bachelet (Chile), Juan Manuel Santos (Kolumbien), Mauricio Macri (Argentinien) und dem zweifachen Präsidentschaftskandidaten der venezolanischen Opposition, Henrique Capriles.

Keiko Fujimori erklärte bei einer Pressekonferenz, sie erkenne das Ergebnis an und rief die Parlamentsabgeordneten ihrer Partei auf, "für einen politischen und sozialen Wandel in Peru zu arbeiten".

Veronika Mendoza, Kandidatin des Linksbündnisses Frente Amplio, die im ersten Wahlgang mit 19 Prozent den dritten Platz belegt hatte, kommentierte auf Twitter: "Das souveräne Volk hat entschieden. Das Resultat muss man respektieren, das ist Demokratie. Wir von der Frente Amplio werden wachsam sein und für den wirklichen Wandel arbeiten". Sie hatte ihre Anhänger im Vorfeld dazu aufgerufen, Kuczynski zu wählen, um die Präsidentschaft Fujimoris und die dadurch befürchtete Rückkehr des Fujimorismo zu verhindern. Nun bedankte sie sich "bei allen, die dafür gearbeitet haben, den Weg in die Korruption und Gewalt zu versperren".

Der peruanische Soziologe Héctor Béjar analysierte in einem Gespräch mit dem lateinamerikanischen Nachrichtensender Telesur die politische Ausrichtung Kuczynskis. Diese sei in ökonomischer Hinsicht neoliberal und werde sich außenpolitisch an die USA annähern. Der Unterschied zu seinem Vorgänger Humala werde gering sein. "Humala hatte eine Regierung mit einer neoliberalen Politik, ungeachtet dessen, dass er mit linken Positionen an die Macht kam". Wie auch die Präsidentschaft Humalas werde die Kuczynskis von dem Druck sozialer Bewegungen rund um die zahlreichen Minenkonflikte des Andenstaates geprägt sein. Da die Fuerza Popular die Parlamentsmehrheit inne hat, "werden wir eine Konfrontation zwischen dem Liberalismus der Mitte von Kuczynski und einem mafiösen Neoliberalismus wie den des Fujimori-Clans beobachten können", so Béjar weiter.