Journalist aus Honduras in Mexiko ermordet

edwin_rivera_paz_honduras_mexiko.png

Der honduranische Journalist Edwin Rivera Paz wurde am 10. Juli in Veracruz, Mexiko, erschossen (Screenshot von einem Video auf seiner Facebook-Seite)
Der honduranische Journalist Edwin Rivera Paz wurde am 10. Juli in Veracruz, Mexiko, erschossen (Screenshot von einem Video auf seiner Facebook-Seite)

Mexiko-Stadt. Die Landesregierung des mexikanischen Bundesstaates Veracruz hat den Mord an dem Videojournalisten Edwin Rivera Paz aus Honduras bestätigt. Der Körper des Toten wurde mit mehreren Schusswunden vor einer Woche in Acayucan aufgefunden, ein Ort den zahlreiche Migranten aus Zentralamerika auf ihrer Route in die USA durchqueren. Erst auf drängen der honduranischen Botschaft in Mexiko wurden Ermittlungen eingeleitet, um die Identität Riveras offiziell festzustellen. Der 28-jährige Rivera war vor einigen Monaten aus Honduras geflohen, um in Mexiko Asyl zu beantragen. Kurz vor seiner Flucht wurde ein Kollege aufgrund kritischer Berichterstattung von Bandenmitgliedern in Honduras ermordet.

Veracruz zählt zu einem der gefährlichsten Orte für Journalisten weltweit. Erst vor wenigen Monaten wurde Ricardo Monlui getötet, der in Veracruz für die Tageszeitung "El Sol de Córdoba" schrieb. "Die Gewalt gegen die Presse wütet in Veracruz seit langer Zeit. Eine Situation, die sich nicht länger ausbreiten darf", fordert Emmanuel Colombié, Direktor von Reporter ohne Grenzen (ROG) in Lateinamerika. Insgesamt wurden dieses Jahr bereits sieben Medienschaffende in Mexiko ermordet. Weitere sind verschwunden. Seit dem Jahr 2000, als Mexiko von internationalen Institutionen als Demokratie anerkannt wurde, sind über 100 Medienschaffende getötet worden.

Mit Rivera wurde nun erstmals ein Journalist zum Opfer der Gewalt gegen Medienschaffende, der nicht über die Regierung oder die organisierte Kriminalität in Mexiko berichtete, sondern in Honduras arbeitete. Das honduranische Konsulat in Mexiko forderte die Regierung sowie Staatsanwaltschaft in Mexiko dazu auf, denn Fall um Rivera aufzuklären und Verantwortliche zu finden. Angesichts der hohen Straflosigkeit von 99 Prozent in Mexiko, wendete sich auch ROG insbesondere an die mexikanische Staatsanwaltschaft, sowie zuständige Institutionen in Honduras und forderte bei den Ermittlungen im Fall Rivera zu kooperieren.

Wenn Sie über diesen Artikel mitdiskutieren wollen, nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion auf unserer Facebook-Seite oder folgen Sie einfach diesem Link