Weiteres Massengrab in Kolumbien entdeckt

Bogotá. Bis zu 20 Leichen werden in einem Massengrab vermutet, das am Freitag morgen (Ortszeit) in der kolumbianischen Stadt Cúcuta entdeckt wurde. Antropologen und Forensiker begannen am selben Tag mit der Exhumierung der Körper in der Grenzstadt im Norden des Landes. Gegenüber dem multistaatlichen Fernsehsender Telesur erklärte der Sprecher der Nichtregierungsorganisation "Progresar en Colombia", Wilfredo Cañizález, dass sich die Reste von mindestens 15 Menschen in dem Grab befinden. Wahrscheinlich handele es sich um Opfer paramilitärischer Gruppen, welche die Männer und Frauen festgenommen und ermordet hätten, so Cañizález.

Es handelt sich um die jüngste Entdeckung in einer Reihe von Funden von Gräbern mit nicht identifizierten Toten in Kolumbien in diesem Jahr. Das größte Grab wurde in der Region La Macarena rund 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Bogotá gefunden. Mindestens mehrere hundert Leichen sollen dort verscharrt worden sein.

Auch weiterhin ist das Verschwindenlassen von Menschen Praxis in Kolumbien. Erst kürzlich habe seine Organisation öffentlich erklärt, dass 44 Menschen verschwunden seien, sagte Wilfredo Cañizález. Sie seien Teil der mehr als 2.000 Vermisstenanzeigen dieser Art seit dem Jahr 2000.