Warnung vor erneutem Hungerstreik in Chile

Santiago de Chile. Der neue Präsident der chilenischen Bischofskonferenz, Ricardo Ezzati, hat zu Wochenbeginn gegenüber der Tageszeitung La Nación vor einer Wiederaufnahme des Hungerstreik durch politische Gefangene gewarnt, die der Volksgruppe der Mapuche angehören. Der Kirchenvertreter wies darauf hin, dass die in der Schlichtung erreichten Vereinbarungen vom chilenischen Staat noch nicht angegangen worden sind. Zwei Wochen vor der geplanten Aufnahme der Gerichtsverhandlungen gegen einige der politischen Gefangenen ist Brandstiftung immer noch Bestandteil des Antiterrorismusgesetzes. Das ermöglicht neben der seit Monaten andauernden Untersuchungshaft auch die Anhörung von anonymen  Zeugen, deren Identität auch der Verteidigung vorenthalten wird.

Bis Mitte Oktober hatten 34 inhaftierte Mapuche an einem 82 Tage andauernden Hungerstreik festgehalten. Die Protestaktion war erst nach Eingeständnissen seitens des chilenischen Staates beendet worden.