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Honduras: USA bescheinigen Machthaber Kontakt zu Kriminellen

Tegucigalpa/Washington. US-amerikanische Diplomaten haben bereits im Jahr 2008 vor dem Machthunger des späteren honduranischen Diktators Roberto Micheletti gewarnt. In einer diplomatischen Depesche vom 20. August 2008 zeigt sich ein Vertreter der US-Botschaft in dem mittelamerikanischen Land davon überzeugt, dass der damalige Parlamentspräsident keine Allianzen scheue, um an die Macht zu gelangen. Er habe sogar die Unterstützung von "Geldwäschern und Drogenhändlern" aus dem Umfeld des damaligen Vizepräsidenten Elvin Santos gesucht, um sich gegen Zelaya zu behaupten. Santos und Micheletti waren knapp ein Jahr später Protagonisten eines Putsches gegen die Zelaya-Regierung, der unter anderem von der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung begrüßt wurde.

Hintergrund der US-Depesche, die über das Internetprojekt Wikileaks öffentlich wurde, war der Streit über den Beitritt von Honduras in das anti-neoliberale Staatenbündnis ALBA. Dabei hatte sich Zelaya zunächst durchgesetzt und war auf massiven Widerstand der politischen Rechten und der Unternehmer um Micheletti gestoßen.

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