UNO-Berichterstatterin kritisiert WM-Zwangsräumungen

Rio de Janeiro. Die UNO-Sonderberichterstatterin für angemessenes Wohnen, Raquel Rolnik, hat am Dienstag die Präfekturen der brasilianischen WM-Städte São Paulo, Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Curitiba, Porto Alegre, Recife, Natal und Fortaleza scharf kritisiert. Sie warf ihnen vor, für die anstehenden Infrastrukturmaßnahmen zur Fußball-WM Zwangsräumungen von Bewohnern vorzunehmen. Dies berichtet die Agentur EFE laut einem Bericht der brasilianischen Agentur UOL. Die Regierung von Rio de Janeiro wurde von Rolnik auch wegen Räumungen im Zusammenhang mit den 2016 anstehenden Olympischen Spielen kritisiert.

Rolnik charakterisierte das Vorgehen der WM-Städte als mögliche Menschenrechtsverletzung. "Ich bin besonders besorgt [...] über den Mangel an Transparenz, Beratung und Dialog, Mangel an fairer Verhandlung und die fehlende Einbeziehung der betroffenen Gemeinden", sagte Rolnik. Auch die Entschädigungszahlungen für die Zwangsgeräumten seien zu gering, meinte die UNO-Sonderberichterstatterin. Angesichts dieses eklatanten Mangels an Transparenz, Dialog, Verhandlung und Partizipation sollten die Stadtregierungen alle im Zusammenhang mit Fußball-WM und Olympischen Spielen stehenden Räumungen umgehend stoppen, so Rolnik.