Protest in Venezuela wegen Auslieferung Pérez Becerras

Caracas. Verschiedene Basisorganisationen haben am Donnerstag in Venezuelas Hauptstadt Caracas gemeinsam mit Vertretern der Kommunistischen Partei Venezuelas (PCV) gegen die Entscheidung der venezolanischen Regierung protestiert, den linken Journalisten Joaquín Pérez Becerra an Kolumbien auszuliefern. Einige hundert Menschen waren dem Aufruf der Coordinadora Simón Bolívar gefolgt und versammelten sich vor dem Außenministerium in Caracas. Angaben der Organisatoren zufolge verließ kein Funktionär des Außenministeriums das Gebäude, um mit den Protestierenden zu reden. Auch sei ein Schreiben an den Außeminister nicht angenommen worden. Nach einer kurzen Demonstration kam es dann an der Nationalversammlung im historischen Zentrum der Stadt kurzzeitig zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Auch international hat die Auslieferung von Pérez Becerra zu Unmut bei Unterstützern der bolivarischen Revolution und Präsident Chávez' geführt. Amerika21.de dokumentiert ein Protestschreiben von linken Wissenschaftlern, Journalisten und Aktivisten an den venezolanischen Präsidenten, in dem diese großes Unverständnis für die Entscheidung der Regierung zeigen. Die Auslieferung habe "die Verfassung der Bolivarischen Republik Venezuela sowie internationale Verträge verletzt", heißt es darin.

Von Seiten der venezolanischen Regierung ist bislang keine Erklärung des Vorfalls bekannt.