Proteste gegen Homophobie in ganz Brasilien

São Paulo. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie am 17. Mai finden diese Woche in ganz Brasilien Proteste, Demonstrationen und Kundgebungen statt. Dies berichtet die Wochenzeitung Brasil de fato. Den Höhepunkt bildete die Demonstration von mehr als 5.000 Menschen in Brasília am Mittwoch. In São Paulo wurde bereits am Dienstag für die Verabschiedung des Gesetzes PLC 122/2006, das Homophobie unter Strafe stellt, demonstriert. Das Gesetz wird zur Zeit noch im Senat von evangelikalen Senatoren blockiert. Die Verabschiedung des Gesetzes soll Vorurteilen entgegenwirken und, so der Gewerkschafter Maikon Azzi gegenüber Brasil de fato, vor allem die Gewalt gegen Homosexuelle stoppen. Laut der Organisation Grupo Gay da Bahia wurden in Brasilien im vergangenen Jahr 260 Schwule, Bisexuelle, Transvestiten und Lesben ermordet.

Anfang Mai hatte der Oberste Gerichtshof Brasiliens in einem bahnbrechenden Urteil gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften erlaubt und das Ende der Diskriminierung gefordert. Die zehn Obersten Bundesrichter hatten ihr Urteil einstimmig getroffen. Amnesty International nannte das Urteil "wegweisend für LGBT-Rechte" in Brasilien.