Kolumbien: Ex-Präsident Uribe verliert Gastprofessur in Frankreich

Paris/Bogotá. Nach wochenlangen massiven Protesten von Menschenrechtsorganisationen, Akademikern und Politikern in Frankreich hat die Universität Ecole Nationale d´Ingénieurs im französischen Metz (ENIM) dem ehemaligen kolumbianischen Präsidenten Álvaro Uribe Vélez seine Gastprofessur wieder entzogen.

Die Leitung der Hochschule akzeptiere den "Rücktritt" des südamerikanischen Politikers, hieß es in einer offiziellen Stellungnahme. Uribe werden schwere Menschenrechtsverletzungen während seiner beiden Amtszeiten (2002-2010) vorgeworfen, mehrere Verfahren sind anhängig.

Pierre Padilla, Direktor der ENIM, äußerte sich verärgert über die Kritik an der Berufung Uribes und sprach von "Manipulationen durch Gruppen der extremen Linken". Padilla hatte von Uribe während dessen Präsidentschaft die Staatsbürgerschaft des südamerikanischen Landes "für seine Verdienste für Kolumbien" erhalten. Kritiker warfen dem Uni-Chef daraufhin einen Kuhhandel vor. "Der Vertrag mit Uribe als Gastprofessor lief zu Beginn April aus", hieß es nun knapp in einer Stellungnahme.