Venezuela / Wirtschaft

Venezuela gründet Freie-Software-Akademie in Amazonas-Gebiet

Caracas. Die venezolanische Regierung hat mit einem am Mittwoch verabschiedeten Gesetzespaket die Gründung einer Akademie für freie Software im südlichen Bundesstaat Amazonas auf den Weg gebracht. Beauftragt mit der Gründung der Akademie wurde die staatliche "Stiftung für die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie" (FUNDACITE), die in den letzten Jahren unter anderem die Umstellung öffentlicher Institutionen auf Linux-Betriebssysteme vorangetrieben hatte.

Neben der Ausbildung von IT-Spezialisiten soll die Akademie im abgelegenen Bundesstaat Amazonas kleinen und mittleren Unternehmen bei der Nutzung freier Software helfen. Seit 2004 unterstützt die venezolanische Regierung massiv die Verbreitung freier Software.

Im März dieses Jahres hatte die freie Softwaregemeinde in Venezuela mit Unterstützung der auf Ebene der Bundesstaaten angesiedelten Stiftungen von FUNDACITE und dem staatlichen Telekommunikationskonzern CANTV die eigenständige Linux-Distribution Canaima in der Version 3.0 herausgegeben.

Aufbauend auf der stabilen und vor allem auf Servern beliebten Distribution Debian "Squeeze" mit dem Linux Kernel 2.6.32 wurden Teile der Standardapplikationen und die Arbeitsoberfläche Gnome weiterentwickelt und grafisch angepasst.

Der zu großen Teilen freie Webbrowser Firefox, dessen Lizenz eine Modifikation durch Dritte ausdrücklich erlaubt, wurde in Linux Canaima 3.0 nach dem im venezolanischen Spanisch Cunaguaro genannten Ozelot benannt. Besonderes Augenmerk wurde in Version 3 auf die Erweiterung der Übersetzung aller Anwendungen in venezolanisches Spanisch gelegt. Linux Canaima wird auch auf den in venezolanischen Schulen benutzten Low-Budget-Laptops eingesetzt.