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USA und Bolivien normalisieren diplomatische Beziehungen

Washington. Die USA und Bolivien haben am gestrigen Montag ein Abkommen unterzeichnet, mit dem ihre vollständischen diplomatischen Beziehungen  wiederhergestellt werden sollen. Die "Rahmenvereinbarung für gegenseitigen Respekt und gemeinschaftliche bilaterale Beziehungen" behandele mehrere kritische Felder für die künftige Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten, heißt es in einer gemeinsam verbreiteten Erklärung.

Die Stärkung der Beziehungen solle mit Respekt für die staatliche Souveränität und territoriale Intigrität verfolgt werden. Dabei gehe es um die "menschliche, ökonomische, soziale Entwicklung und kulturelle Entwicklung in einer ökologisch verantwortlichen Weise". Auch der Kampf gegen den Drogenhandel auf der Basis gemeinsamer Verantwortung sowie eine Verbesserung bei der Zusammenarbeit in der Strafverfolgung wird in den Blick genommen. Außerdem soll der Handel zwischen den USA und Bolivien gestärkt werden.

Dem Abkommen wurde gestern von Maria Otero, Unterstaatsekretärin für Demokratie und globale Angelegenheiten im US-Außenministerium, und Boliviens Vizeaußenminister Juan Carlos Alurralde unterzeichnet. Der Vereinbarung ging eine zweijährige Verhandlung zwischen den beiden Ländern voraus. Der Sprecher des US-Außenamtes, William Ostick, sagte nach Angaben der bolivianischen Nachrichtenagentur ABI, die Erklärung reaktiviere die Kooperation. Allerdings seien die Beziehungen zwischen den beiden Ländern nie unterbrochen gewesen.

Hintergrund für das nun unterzeichnete neue Abkommen ist die Ausweisung des damaligen US-Botschafters im September 2008. Dieser war unter anderem beschuldigt worden, den Putschversuch der rechten Opposition gegen Evo Morales unterstützt zu haben. Auch die Ausweisung der US-Antidrogenbehörde aus Bolivien hatte zur massiven Verschlechterung der Beziehungen beigetragen. Sie kommt nach Medienberichten im neuen Abkommen nicht vor. Die umstrittene US-Entwicklungsagentur USAID wird jedoch nach Angaben aus US-Regierungskreisen weiterhin in Bolivien tätig sein können.