Brasilien / Politik

Korruption: Brasilianischer Arbeitsminister tritt zurück

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Sieht sich als Opfer von Verfolgung: Der ehemalige brasilianische Arbeitsminister Carlos Lupi
Sieht sich als Opfer von Verfolgung: Der ehemalige brasilianische Arbeitsminister Carlos Lupi

Brasília. Der brasilianische Arbeitsminister Carlos Lupi hat seinen Rücktritt erklärt. Der seit 2007 amtierende Minister zieht damit die Konsequenzen aus einer Korruptionsaffäre. Lupi wird vorgeworfen, öffentliche Gelder an Nichtregierungsorganisationen umgeleitet zu haben, ohne dass diese die auf dem Papier vereinbarten Leistungen erbracht haben. Darüber hinaus war er neben seinem Posten als Arbeitsminister auch Vorsitzender der sozialdemokratischen Partei PDT und soll mehrere weitere Ämter inne gehabt und dementsprechend bezahlt worden sein, wie Telesur berichtet.

Eine Woche zuvor hatte bereits die Ethikkommission des brasilianischen Parlaments seine Entlassung nahegelegt. Ursprünglich war der Abgang Lupis bereits für Januar programmiert. Für Anfang des Jahres plant die Präsidentin des südamerikanischen Landes, Dilma Rousseff, eine größere Kabinettsumbildung. Der Druck auf den Minister wurde nach neuen Enthüllungen jedoch zu groß. Er ist damit der siebte Minister der laufenden Legislaturperiode, der zurücktritt und der sechste, der dies aufgrund von Vorwürfen der Korruption tut.

In einer Erklärung begründete Lupi seinen Rücktritt mit der "persönlichen und politischen Verfolgung durch die Medien", die er seit zwei Monaten erlitten habe. "Ich gehe mit dem ruhigen Bewusstsein der erfüllten Pflicht, meiner persönlichen Ehrlichkeit und zuversichtlich im Glauben, dass die Wahrheit immer siegt", so der scheidende Minister.