Ecuador erwartet aus Deutschland "nicht rückzahlbare Mittel" für Yasuní

Berlin/Quito. Für die ecuadorianische Botschaft in Deutschland wird der deutsche Beitrag für das Klimaschutzprojekt Yasuní-ITT Teil der "nicht rückzahlbaren technischen Zusammenarbeit" sein. Mit Blick auf Pressemeldungen sagte Botschafter Jorge Jurado gegenüber amerika21.de, dass die bevollmächtigte Sonderbeauftragte für die Initiative, Ivonne Baki, zu keinem Zeitpunkt behauptet habe, der deutsche Beitrag würde in den Treuhandfonds eingezahlt. Wie amerika21.de berichtete, hatte Baki vor knapp zwei Wochen verkündet, dass für das Projekt mittlerweile 100 Millionen Dollar zugesagt worden seien.

Baki hatte dabei auch auf einen deutschen Beitrag verwiesen ohne zunächst genauere Einzelheiten zu nennen. Mittlerweile ist klar, dass es sich dabei um 34,5 Millionen Euro handelt, die nach Angaben des deutschen Entwicklungsministeriums aus dessen Etat sowie dem Etat des Umweltministeriums als zunächst einmalige Zahlung für den Schutz des Regenwalds im Yasuní-Nationalpark vorgesehen sind. Diese Summe erschien auf einer Aufstellung Bakis, auf der die zugesagten Zahlungen zusammenfasst sind. Dies hatte für Verwirrung in Deutschland gesorgt.

Laut Botschafter Jurado fasst der von Baki genannte Betrag von mehr als 100 Millionen US-Dollar verschiedene Posten zusammen, nicht nur Gelder aus dem Treuhandfonds. Neben den in die Vermögensreserve eingezahlten Geldern umfasse die Aufstellung unter anderem solche Beträge, die durch die Nationale Finanz-Corporation verwaltetet würden. Hinzu kämen weitere Mittel für "nicht rückzahlbare technische Zusammenarbeit", zu denen laut Botschafter Jurado auch der deutsche Beitrag gehört. Diese Gelder würden "Projekten im Nationalpark Yasuní zugutekommen."

Bei der Yasuní-Initiative geht es darum, Erdöl im Wert von über sieben Milliarden US-Dollar im sogenannten ITT-Gebiet des Yasuní-Parks nicht zu fördern, wenn Ecuador dafür insbesondere von den entwickelten Staaten eine Kompensationszahlung von der Hälfte des zu erwartenden Erlöses erhält. Außer Deutschland wird sich laut der Aufstellung von Ivonne Baki Italien mit einer größeren Summe im Rahmen eines Schuldenerlasses von knapp 51 Millionen Dollar beteiligen. Des weiteren haben unter anderem Regionalregierungen aus Belgien und Frankreich Zahlungen angekündigt.