TIPNIS-Marsch für die Straße erreicht La Paz

La Paz. Der indigene Marsch für die Straße durch das "Indigene Territorium Isiboro Secure" (TIPNIS) ist am Sitz der bolivianischen Regierung angekommen. Die Marschierer erreichten La Paz am Montag. 41 Tage zuvor waren sie in der Stadt Isinuta (Cochabamba) am Rande des TIPNIS aufgebrochen. Ihr Ziel ist es, das im vergangenen Jahr vom bolivianischen Parlament beschlossene Gesetz wieder zu Fall zu bringen. Dieses sieht vor, dass der Park unberührbar ist und die Straße nicht gebaut werden darf. Es war beschlossen worden, nachdem ein indigener Marsch aus dem TIPNIS gegen den Bau der Straße und insbesondere seine zwischenzeitliche gewaltsame Auflösung durch die Polizei für kontroverse Diskussionen gesorgt hatte.

Der jüngste Marsch wurde in La Paz von sozialen Organisationen begrüßt und zum Plaza Murillo, dem Sitz der Regierung, geleitet. Noch am Abend trafen die Marschierer mit Präsident Evo Morales zusammen. Arnaldo Yuco, Bürgermeister der Gemeinde Puerto Pancho im Süden des Parks, stellte klar, dass sie wegen des TIPNIS-Gesetzes nicht gehört worden seien. Die Marschierer von der Organisation Conisur erhoffen sich von der neuen Straße eine Verbesserung der Bildungs- und Gesundheitsversorgung, ihre Gegner von der Organisation der Tiefland-Indigenen CIDOB befürchten stärkeren Holzeinschlag und mehr Koka-Anbau und -Handel.

Präsident Morales empfing 37 offizielle Vertreter der Region sowie Repräsentanten von Conisur und stellte klar, dass er ihre Wünsche ernst nehme. Gleichzeitig kritisierte er die Anführer der CIDOB, diese würden nicht die Verhältnisse der Amazonas-Region im TIPNIS kennen, aus der die Marschierer stammen.