Bolivien / USA / Politik

Bolivien und USA wollen wieder Botschafter austauschen

La Paz. Die USA und Bolivien wollen ihren diplomatischen Streit beilegen. In La Paz vereinbarten Vertreter beider Seiten in einer gemeinsamen Erklärung, wieder Botschafter in das jeweils andere Land zu entsenden. Ein konkreter Termin dafür wurde nicht genannt. Boliviens Präsident Morales hatte 2008 den amerikanischen Botschafter im Land zur unerwünschten Person erklärt und ihm vorgeworfen, ein Komplott gegen seine Person zu unterstützen. Im Gegenzug hatte Washington den Andenstaat aufgefordert, seinen Botschafter aus den USA abzuziehen.

Nachdem die beiden Staaten im November des vergangenen Jahres eine "Rahmenvereinbarung für gegenseitigen Respekt und gemeinschaftliche bilaterale Beziehungen" unterzeichnet hatten, soll die gemeinsame Kommission nun dazu dienen, die einzelnen Details der Zusammenarbeit abzustimmen. Der Austausch von Botschaftern war dabei nur ein Punkt, ein genaues Datum dafür wurde allerdings nicht genannt.

Während von bolivianischer Seite die Entwicklungs- und Planungsministerin Viviana Caro an dem Treffen teilnahm, kam aus dem US-Außenministerium der für die Anden zuständige Beamte Kevin Whitaker nach La Paz. Er sagte, dass der Austausch der Botschafter eine wichtige symbolische Geste zwischen den beiden Staaten sei. Bolivien hatte 2008 den damaligen US-Botschafter des Landes verwiesen.

Themen der Gespräche waren zudem die Zusammenarbeit in der Justiz - hier fordert Bolivien nach wie vor die Auslieferung von Ex-Präsident Gonzalo Sanchez de Lozada, der sich in den USA aufhält - bei der Entwicklung, dem Handel oder beim Kampf gegen die Drogen. Dabei hat sich die USA bereit erklärt, den bolivianischen Entwicklungsplan zu unterstützen. Nach Angaben der regierungsnahen Zeitung Cambio will die USA über sechs Jahre 22 Millionen US-Dollar unter anderem für die Gesundheitsversorgung beisteuern.