Indigener Protestmarsch in Ecuador sorgt für Gegendemonstration

Quito. In der ecuadorianischen Provinz Zamora/Pangui hat am 8. März der angekündigte Protestmarsch eines Zusammenschlusses indigener Gruppen (CONAIE) Richtung Quito begonnen. Der "Nationale Marsch für Würde und Leben der Menschen" soll am Weltwassertag, der am 22. März begangen wird, in der Hauptstadt ankommen. Offiziell wollen die Indigenen für den Schutz von Erde und Wasser eintreten und stellen sich gegen die von Präsident Rafael Correa initiierte Bergbaupolitik. Allerdings wird der Marsch auch von oppositionellen und meist rechtsgerichteten Akteuren unterstützt. Von dieser Seite werden auch immer wieder Rufe nach dem Sturz der Regierung laut.

Obwohl der Präsident der Konföderation der Indigenen Ecuadors den Vorwürfen widersprach, der Marsch habe einen Putsch zum Ziel, wird in Quito massiv zu Gegendemonstrationen aufgerufen. "Wenn sie 4.000 sind, werden wir 40.000 sein", sagte Präsident Correa auf einer Kundgebung anlässlich des Weltfrauentages auf dem zentralen Platz der Hauptstadt. Er bat seine Unterstützer, bis zum Eintreffen des Oppositionsmarsches "wachsam gegenüber jeglicher Provokation" zu sein und die "Demokratie friedlich zu schützen".

Unterstützung erhält die Regierung vor allem von Vertretern der Bauern wie Fausto Dután. Dieser sagte in Quito: "Die Marschierenden werden auf eine Barriere aus Menschen treffen. Die einfachen Leute wissen, dass jeder Wandel nur zurück zu Armut, Diskriminierung und Elend führt." Weiterhin lobte er Präsident Correa, der sich vehement für die Landwirte einsetze, ihnen Land gebe und Zugang zu Krediten und höheren Einkommen verschaffe.

Währenddessen versucht die Regierung, auch im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen 2013, mit einer Werbekampagne die Fortschritte der letzten Jahre hervorzuheben. Vor allem in Bereichen wie der Armutsverminderung durch die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, einer verbesserten medizinischen Versorgung, verantwortungsvollem Bergbau sowie der Unterstützung der Landbevölkerung, habe man viel erreicht. Deshalb müsse das Projekt der "Bürgerrevolution" geschützt werden und Vorfälle wie 2010, als Ecuador am Rande eines Putsches stand, dürften sich nicht wiederholen.