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Bolivianische Polizei findet Waffen in Wagen von US-Diplomaten

La Paz. In Bolivien hat die Polizei in einem Wagen der US-Botschaft Waffen und Munition entdeckt. Das Fahrzeug war am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) in der Tieflandregion Beni von den Sicherheitskräften angehalten und durchsucht worden. Dabei fanden sich neben mehreren Schusswaffen und Patronen auch Kommunikationsgeräte und ein Computer. Nach Angaben der US-Botschaft seien die Waffen ausschließlich für die bolivianische Polizei bestimmt gewesen, die damit die US-amerikanischen diplomatischen Einrichtungen schützen sollte. Außerdem habe der Transport von Trinidad nach Santa Cruz de la Sierra im Rahmen eines Abkommens mit der bolivianischen Regierung stattgefunden.

Die Existenz eines solchen Abkommen wird von bolivianischer Seite jedoch bestritten. Staatsminister Carlos Romero sagte gegenüber dem Radiosender Patria Nueva: "Waffen dürfen nur unter Berücksichtigung der regulären Vorgehensweisen transportiert werden. In diesem Fall wurde dagegen verstoßen." Somit sei der Waffentransport ordnungswidrig gewesen und habe die Sicherheit des Staates in Gefahr gebracht. Außerdem habe die Regierung erhebliche Zweifel am angeblichen Ziel der Waffen. Es sei doch sehr verdächtig und merkwürdig, dass dieser Transport ausgerechnet in den frühen Morgenstunden und mit einem Diplomaten-Fahrzeug durchgeführt wurde, so Romero.

Von US-Seite heißt es in einer Mitteilung an die staatliche Nachrichtenagentur ABI: "Der Waffen-Transfer ist der bolivianischen Polizei vorschriftsmäßig mitgeteilt worden und war notwendig, da unsere Büros in Trinidad bald geschlossen werden." Man sei nun sehr daran interessiert, mit den bolivianischen Behörden zu kooperieren und ihnen jegliche Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft in dem Fall die Ermittlungen aufgenommen.