Venezolanische Gewerkschafter in der Rhein-Main-Region empfangen

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Das Podium in Frankfurt/Main
Das Podium in Frankfurt/Main mit Moderatorin Kirsten Huckenbeck (Redaktion Express), Michael Erhardt (IG Metall) und den venezolanischen Gästen Felix Martínez und Paulo Cumaná mit Übersetzerin Petra Wegener (Venezuela-Soli ffm)

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Felix Martínez (l.) und Paulo Cumaná (r.) bei ihrem Vortrag in Darmstadt
Felix Martínez und Paulo Cumaná bei ihrem Vortrag in Darmstadt

Frankfurt/Main. Mit einer Podiumsdiskussion im DGB-Haus Frankfurt/Main haben zwei venezolanische Gewerkschaftsaktivisten am Donnerstagabend ihren Besuch in der Region abgeschlossen. Auf ihrer von Interbrigadas e.V. aus Berlin organisierten Deutschland-Rundreise machten Felix Martínez und Paolo Cumaná in dieser Woche zudem Station in Mannheim und Darmstadt.

Im großen Saal des DGB-Hauses Frankfurt/Main tauschten sie mit dem ersten Bevollmächtigten der IG Metall Frankfurt, Michael Erhardt, gewerkschaftliche Kampf-Erfahrungen aus und bekundeten mit gegenseitigen Geschenken ihre internationale Solidarität. Zuvor berichteten die venezolanischen Gäste ausführlich über ihre gewerkschaftlichen Aktivitäten bis hin zu Besetzungen mit Fortschritten und Rückschlägen in ihren Betrieben der Automobilindustrie. Dabei betonten Sie immer wieder ihre Unabhängigkeit gegenüber der sozialistischen Regierung von Präsident Hugo Chávez aber auch ihre Unterstützung der Regierung und ihrer vielfältigen Sozial- und Demokratisierungsprogramme. Im Gegensatz zu großen Teilen der staatlichen Bürokratie stehe Chávez auf Seiten der Bewegung, so die Aktivisten für Arbeiterkontrolle einhellig.

Auf Einladung der DKP sprachen Martínez und Cumaná zuvor am Mittwochabend im Linkstreff Darmstadt, nachdem Sie am Nachmittag mit Vertretern von Verdi zusammengetroffen waren. Die Kollegen Bernd Blümmel und Jürgen Johann gaben den venezolanischen Gästen dabei einen Einblick in die aktuellen Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst und bei der Telekom. Auch Bezirksgeschäftsführerin Karin Harder übermittelte Grußworte.

Bei einem ausführlichen Gespräch im Mannheimer Gewerkschaftshaus am Montag stand die Lage und Perspektive der Beschäftigten bei der insolventen Drogeriemarkt-Kette Schlecker im Mittelpunkt. Auf Einladung von Anton Kobel, ehemaliger Geschäftsführer bei Verdi Mannheim, diskutierten Martínez und Cumaná mit Gewerkschaftern und Betriebsratsvertretern. Bereits kurz nach ihrer Ankunft in Berlin hatten die Venezolaner auf einer Kundgebung vor dem Rathaus gesprochen.

Felix Martínez und Paolo Cumaná beenden ihre Deutschland-Rundreise am kommenden Mittwoch mit der Abschlussveranstaltung in Berlin. Am morgigen Samstag steht noch eine Diskussion in Jena auf dem Programm.