Kolumbien / Kuba / Medien / Kultur

Fidel Castro doch nicht auf kolumbianischer Banknote

fidel-castro-billete.jpg

Die Montage der mexikanischen Tageszeitung Exelsior zeigt den Geldschein
Die Montage der mexikanischen Tageszeitung Excelsior zeigt den Geldschein, den umstrittenen Ausschnitt und ein Foto des jungen Fidel Castro.

Bogotá. In Kolumbien sorgt das mutmaßliche Abbild des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro auf einem neuen Geldschein für Aufsehen. Nach Medienberichten soll auf dem 1.000-Peso-Schein Castro im Hintergrund in einer Menschenmasse zu sehen sein. Hauptmotiv der Banknote ist der progressive Politiker Jorge Elécier Gaitán, der 1948 ermordet wurde.

Nun trat der Zeichner José Antonio Suárez den Berichten entgegen: Das Bild zeige schlichtweg einen Zuschauer, nicht den jungen Fidel Castro, sagte Suárez, der sich sichtlich amüsiert über den Medienrummel zeigte.

Die Ermordung des beliebten Gaiáns hatte 1948 zu massiven Unruhen in Bogotá und anderen Teilen des südamerikanischen Landes geführt. Historiker führen in letzter Konsequenz auch die bis heute andauernden Kämpfe von Guerillaorganisationen in Kolumbien auf den Tod des Politikers zurück, mit dem für Jahrzehnte alle Reformprojekte verhindert worden seien.

Die Berichte über das Abbild Fidel Castros auf der Zeichnung für den 1.000-Peso-Schein schien zunächst schlüssig: Castro wurde 1948 in Bogotá tatsächlich Zeuge der Ermodung Gaitáns und der folgenden Unruhen.

Der Zeichner Suárez bezeichnete die Debatte nun aber als „Unfug“. Über die Jahre seien ihm alle möglichen Motive unterstellt worden, sagte er in Interviews. So habe es auch geheißen, dass in der Menge hinter Gaitán "Angelina Jolie, der Papst, die Beatles oder sogar meine eigene Großmutter zu sehen ist". Er selbst habe sich intensiv mit der Geschichte Gaitáns und seiner Zeit befasst und schlichtweg ein historisches Foto als Vorlage genommen, erklärte der Künstler.