Aktivisten in der Schweiz gründen neues Honduras-Forum

Bern. In Bern haben am Mittwoch entwicklungspolitisch engagierte Schweizerinnen und Schweizer den Verein Honduras-Forum CH gegründet. Sie fordern die staatlichen und nicht-staatlichen Entwicklungsinstitutionen auf, enger zusammenzuarbeiten sowie größere und koordinierte Anstrengungen zum Schutz der Menschenrechte in Honduras zu unternehmen. Zum Präsidenten des Vereins wurde Peter Spycher gewählt, langjähriger Koordinator der Schweizer Entwicklungshilfegentur DEZA in Zentralamerika.

"Seit dem Staatsstreich gegen den gewählten Präsidenten Manuel Zelaya im Juni 2009 wird Honduras von einer Welle der Gewalt überrollt", heißt es in einer Erklärung des neuen Zusammenschlusses. Gemessen an der Zahl der Gewaltopfer pro 100.000 Einwohner sei Honduras weltweit zum Land mit den meisten Gewaltverbrechen geworden. Landlose und Kleinstbauern und -bäuerinnen, denen der 2009 gestürzte Präsident Manuel Zelaya Ackerboden versprochen hatte, aber auch Rechtsanwälte, Journalisten und Vertreter von Menschenrechtsorganisationen seien der Gewaltwelle in ganz besonderem Maße ausgesetzt. "Polizei und Militär sind offensichtlich in die Mordanschläge involviert, ebenso private Sicherheitskräfte", so das Honduras-Forum CH: "So besorgniserregend wie die Gewaltspirale ist die Tatsache, dass die Täter mit Straflosigkeit rechnen können."

Honduras gehört nach Angaben der Aktivisten seit mehr als 30 Jahren zu den Schwerpunktländern der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Zunehmend würden nun Entwicklung und Armutsbekämpfung durch die Gewalt gehemmt und zurückgeworfen. "Der Raum für die Schweizer Akteure und ihren lokalen Partnerinnen wird mehr und mehr eingeschränkt", beklagen sich die Gründer des Forums.