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Lula protestiert gegen Hilfe für rechte Opposition in Venezuela

Brasília. Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat sein "Unbehagen" angesichts der Unterstützung ausgedrückt, die rechtsgerichtete politische Kräfte seines Landes dem Oppositionellen Präsidentschaftskandidaten Henrique Capriles Radonski in Venezuela zukommen lassen. Capriles Radonski tritt bei den Präsidentschaftswahlen im Oktober gegen Amtsinhaber Hugo Chávez an.

Wie die venezolanische, regierungskritische Tageszeitung El Universal unter Berufung auf anonyme Quellen aus Brasilien berichtet, soll Lula da Silva am 29. März mit dem Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Sergio Cabral, zusammengekommen sein. Bei dem Treffen habe Lula da Silva gegenüber dem Politiker der bürgerlichen Partei PMDB sein "Unbehagen über die Hilfe für Capriles" zum Ausdruck gebracht und Cabral aufgefordert, die Unterstützung "zu überdenken und einzustellen".

An dem rund 40-minütigen Treffen habe auch der Bürgermeister von Rio de Janeiro, Eduardo Paes, teilgenommen, der ebenfalls der Partei PMDB angehört.

Im März dieses Jahres hatte Valter Pomar, der internationale Sekretär der Partei der Arbeiter (PT), der Lula da Silva und die amtierende Präsidentin Dilma Rousseff angehören, Capriles kritisiert. Der Präsidentschaftsanwärter des rechtsgerichteten Bündnisses MUD versuche sich im venezolanischen Wahlkampf mit linken Positionen zu profilieren, sagte er. Bei einem Besuch in Caracas fügte Pomar ironisch an, es ehre die Regierung in Brasília durchaus, dass Capriles das brasilianische Modell als Vorbild anführt.