Pazifik-Allianz gegründet

Antofagasta. Die Präsidenten von Mexiko, Chile, Peru und Kolumbien haben am vergangenen Mittwoch bei einem Treffen im chilenischen Observatorium Paranal die Gründung der Pazifik-Allianz (Alianza del Pacífico) besiegelt. Damit ist unter anderem auch die Visa-Pflicht zwischen diesen Ländern aufgehoben, wie Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hervorhob.

Bei dem Gipfeltreffen waren die Präsidentin von Costa Rica, Laura Chinchilla, und der Vizekanzler von Panama, Francisco Álvarez als Beobachter anwesend. Beide Staaten planen den Beitritt zur Pazifik-Allianz.

Nach der Unterzeichnung der Abschlusserklärung sagte der chilenische Präsident Sebastian Piñera, die Pazifik-Allianz sei nicht nur eine Gruppe von Ländern, die eine wirtschaftliche Integration und Freihandel anstrebe, sondern sich auf den asiatisch-pazifischen Raum orientiere, dem Gebiet mit dem größten Wirtschaftswachstum der letzten Jahrzehnte. Die Allianz vereine ein Drittel des Bruttoinalandsproduktes und mehr als 50% des weltweiten Handels von Lateinamerika, umfasse einen Markt von mehr als 200 Millionen Menschen und stünde angesichts der weltweiten ökonomischen Krise gut da. Perus Präsident Humala rief seine Amtskollegen zur Zusammenarbeit bei Respektierung der Unterschiede auf.

Die Pazifik-Allianz wurde vom früheren peruanischen Präsidenten Alán García als Gegenprojekt zu den Regionalbündnissen ALBA und UNASUR initiiert. Nach mehreren Vorbereitungstreffen wurde sie im Mai vergangenen Jahres in einer "Erklärung von Lima" proklamiert. Nach dem Wahlsieg Ollanta Humalas im Juni 2011 war zunächst offen, ob er die Bestrebungen seines Vorgängers weiter verfolgt oder seine Wirtschafts- und Außenpolitik mehr auf eine Zusammenarbeit mit den linksgerichteten Regierungen Lateinamerikas orientiert.