Venezuela / Politik

Hugo Chávez ist offiziell Präsidentschaftskandidat in Venezuela

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Präsident Hugo Chávez auf dem Weg zum Wahlrat
Präsident Hugo Chávez auf dem Weg zum Wahlrat

Caracas. Die offizielle Registrierung des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez für die Anfang Oktober bevorstehenden Wahlen beim Wahlrat (CNE) ist am Montag von seinen Anhängern im ganzen Land gefeiert worden. In zahlreichen Städten und Dörfern des südamerikanischen Landes versammelten sich die Menschen auf den Plätzen. In der Hauptstadt Caracas wurde Chávez auf dem Weg vom Präsidentenpalast Miraflores bis zum Sitz des Wahlrates von hunderttausenden Anhängern begleitet, die sich seit dem Vormittag im Stadtzentrum eingefunden hatten.

In seiner dreistündigen Ansprache auf dem zentralen Diego-Ibarra-Platz nach der Registrierung beim CNE umriss Chávez das Programm seiner Regierung für den Zeitraum von 2013 bis 2019, mit dem "der bolivarianische Prozess unumkehrbar gemacht" werden solle. Das venezolanische Volk dürfe "die Restauration der Bourgeoisie und des Kapitalismus" nicht zulassen, dies würde die sozialen Errungenschaften und die Unabhängigkeit des Landes wieder zerstören. Chávez rief seine Anhänger zur Einheit auf und warnte vor Triumphalismus. Es sei stattdessen "harte Arbeit" nötig, um den Wahlsieg zu garantieren.

In den Tagen vor dem offiziellen Akt der Registrierung waren in den Oppositionsmedien Venezuelas und in den USA wiederholt Gerüchte über den Gesundheitszustand von Hugo Chávez verbreitet und sein baldiger Tod prognostiziert worden. Zuletzt hatte Weltbank-Präsident Robert Zoellick bei einer Rede in Washington im Zentrum für Interamerikanischen Dialog gesagt, die Tage von Hugo Chávez seien gezählt. Nach Chávez würden auch Kuba und Nicaragua "fallen", so Zoellick. Darauf sollten die Regierungen Lateinamerikas sich vorbereiten.

Chávez erwiderte darauf, dass er sich gut von der letzten Operation und den Bestrahlungen erholt habe. Nicht seine, sondern die Tage des Kapitalismus seien gezählt.

Der Präsidentschaftskandidat des rechten Wahlbündnisses MUD, Henrique Capriles Radonski ließ sich bereits am Sonntag beim Wahlrat registrieren. Mehrere zehntausend Personen begleiteten ihn.