Merkel und Humala bewerten Freihandel trotz Protesten positiv

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Ollanta Humala und Angela Merkel auf der gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin
Ollanta Humala und Angela Merkel auf der gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der peruanische Präsident Ollanta Humala haben bei ihrem Treffen am Dienstag in Berlin über das Freihandelsabkommen zwischen Peru, Kolumbien und der Europäischen Union gesprochen. Merkel bezeichnete das Abkommen als ein "gutes Zeichen, um Wachstum zu befördern", heißt es auf der Internetseite der Bundesregierung.

Die Bundeskanzlerin würdigte demnach auch die Unterzeichnung einer gemeinsamen "Absichtserklärung zur Zusammenarbeit in den Bereichen Verkehr, Stadtentwicklung und Bauen". Auch bei den regenerativen Energien könne man gut zusammenarbeiten, sagte die CDU-Politikerin. Eine Vereinbarung zur Restrukturierung der Bildungslandschaft war zuvor mit Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) unterzeichnet worden.

Humala bezeichnete die Europäische Union bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Merkel als einen der wichtigsten Partner des Landes, zumal die EU an vorderster Stelle bei den Direktinvestitionen in Peru stehe. Er verwies auch darauf, dass das Land den Einbruch der Rohstoffpreise "sehr stark gespürt" habe.

"Eine engere Zusammenarbeit streben Deutschland und Peru unter anderem im Umweltsektor an, so etwa bei der Windenergie", hieß es in der Pressemitteilung der Bundesregierung. Sowohl Merkel als auch Humala betonten, dass "die Rechte der Indios gewahrt werden" sollten.

In den vergangenen Wochen und Monaten war es in Peru wiederholt zu heftigen sozialen Protesten gekommen. Vor diesem Hintergrund hatten unlängst mehrere Nichtregierungsorganisationen gegen das neoliberal ausgerichtete Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Peru protestiert. Im Interview mit amerika21.de bezeichnet heute auch der kolumbianische Oppositionspolitiker Carlos Lozano die Vereinbarung als "sehr negativ".

Das EU-Abkommen mit Peru und Kolumbien war unlängst von einer hochrangigen Brüssler Funktionärin paraphiert worden und muss noch vom EU-Parlament angenommen werden.