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Diplomatischer Schlagabtausch zwischen Venezuela und Paraguay

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Botschaft Venezuelas in Asunción
Botschaft Venezuelas in Asunción

Asunción/Caracas. Die Spannungen zwischen Venezuela und der De-facto-Regierung in Paraguay verschärfen sich, nachdem Venezuelas Präsident Hugo Chávez das militärische Personal aus der Botschaft in Asunción nach Buenos Aires beordert hat. Der Schritt erfolgt kurz nach dem Abzug und der zeitgleichen Ausweisung des venezolanischen Botschafters aus der paraguayischen Hauptstadt.

Die Beziehungen zwischen der nicht gewählten De-facto-Regierung in Paraguay und der Regierung in Caracas liegt in der strikt antivenezolanische Haltung der neuen Führung Paraguays begründet. Die Differenzen zwischen dem gestürzten Präsidenten Fernando Lugo und dem nun amtierenden Staatschef Federico Franco zu Venezuela werden von Beobachtern als einer der Gründe für den "parlamentarischen Staatsstreich" gesehen.

Auch der Ausschluss von Paraguay aus dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur und die Aufnahme Venezuelas sorgen für Spannungen zwischen Caracas und Asunción. Während der rechtsdominierte paraguayische Senat die Aufnahme Venezuelas in das Bündnis als "Verrat" wertete, konterte Chávez bei einem öffentlichen Auftritt in Caracas: Paraguayische Senatoren, die die Aufnahme Venezuelas seit Jahren blockierten, hätten sich zu einem positiven Votum bereiterklärt, sofern die Regierung Venezuelas ihnen dafür Geld bezahlt, sagte Chávez. Dafür gebe es Zeugen unter den übrigen Mitgliedstaaten des Bündnisses.