Argentinien / Politik

Argentinischem Gewerkschaftsbund droht Spaltung

Buenos Aires. Dem argentinischen Gewerkschaftsdachverband Confederación General del Trabajo (CGT) droht die Spaltung. Bei einem vorgezogenen CGT-Kongress vergangene Woche, wurde der seit 2004 amtierende Generalssekretär des Dachverbandes und Wortführer des regierungskritischen Lagers, Hugo Moyano, wiedergewählt. Der Sprecher des regierungstreuen Flügels und Vorsitzende der Metallarbeiter-Gewerkschaft, Antonio Caló kritisierte die Entscheidung und verwies auf den ursprünglich als Versammlungstag angesetzten Termin am 3. Oktober 2012 zur rechtmäßigen Wahl des Vorsitzenden. Auch die argentinische Regierung hat die Rechtmäßigkeit des vorgezogenen Kongresses nicht anerkannt.

Bei einem Treffen von Regierung und den Gewerkschaftsvorsitzenden, die eine weitere Amtszeit Moyanos ablehnen, rief der stellvertretende Generalssekretär der CGT, Juan Belén, auch die Anhänger Moyanos zur Teilnahme am ursprünglich geplanten Termin auf, berichtet die Tageszeitung Página/12. Auch die Präsidentin, Cristina Fernández de Kirchner, sprach sich für die Geschlossenheit der Arbeiterbewegung aus und erklärte gegenüber dem Moyanos-Lager ihre Dialogbereitschaft.

Hugo Moyano galt bis 2011 als enger Vertrauter der Kirchner-Regierung. Den Kongress hatte er vorziehen lassen, nachdem Fernández de Kirchner seine Forderungen nach Steuerfreibeträgen, Familienzuschüssen und bevorzugten Listenplätzen für die Kongresswahlen sowie seine Wiederwahl nicht mehr offiziell unterstützte.

Der CGT vertritt in Argentinien die Interessen von rund acht Millionen Arbeitnehmern. Das Gewerkschaftsbündnis gilt als wichtige Stütze der Kirchner-Regierung.