Honduras / Politik

Honduras: Konrad-Adenauer-Stiftung schult De-facto-Regierung Lobos

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Aktiv an der Seite der De-facto Regierung von Porfirio Lobo: die Konrad-Adenauer-Stiftung
Aktiv an der Seite der De-facto Regierung von Porfirio Lobo: die Konrad-Adenauer-Stiftung

Tegucigalpa. Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) bereitet Unterstützer der rechtskonservativen Regierung von Staatschef Porfirio Lobo für die im kommenden Jahr in Honduras geplanten Parlamentswahlen vor. Dies berichtete die linksgerichtete Tageszeitung junge Welt in ihrer Ausgabe vom vergangenen Freitag.

Die gegenwärtige Regierung von Honduras steht in der Nachfolge des Putsches vom Juni 2009, mit dem der demokratisch gewählte Präsident Manuel Zelaya aus dem Amt und zeitweise aus dem Land gedrängt worden war. Mit Seminaren und Schulungen bilden Instrukteure der KAS das politische Personal der Partei in Honduras aus, die im Land als die Vertretung von Großgrundbesitzern und Industriellen gilt. Das jetzt zuende gegangene Seminar in der Hauptstadt Tegucigalpa hatte den Titel "Diplomkurs Soziale Marktwirtschaft". Im vergangenen Jahr firmierte ein Lehrgang unter "Die Bedeutung christdemokratischer Werte für die politische Entwicklung des Landes".

Die Adenauer-Stiftung habe offenbar die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung bei der Einflussarbeit für die rechten Kräfte in Honduras aus der ersten Reihe verdrängt, heißt es in dem Zeitungsbericht. Die offene Unterstützung des Staatsstreichs gegen Manuel Zelaya aus dem Umfeld der Partei, die in Deutschland den Außenminister stellt, habe das Ansehen der Friedrich-Naumann-Stiftung in Honduras und Lateinamerika nachhaltig beschädigt.