Heute Verleihung des Aachener Friedenspreises an Mexikaner

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Alejandro Cerezo Contreras
Alejandro Cerezo Contreras

Aachen. Am heutigen Samstagabend erhält der Mexikaner Alejandro Cerezo Contreras und seine Menschenrechtsorganisation Comité Cerezo den Aachener Friedenspreis. Die Bürgerinitiative aus der Aachener Friedensbewegung ehrt damit den Einsatz der Organisation für die Rechte politisch Inhaftierter und gegen unmenschliche Haftbedingungen und Folter in mexikanischen Gefängnissen.

Das Comité Cerezo wurde 2001 als Reaktion auf die Verhaftung Alejandro Cerezos und seiner Brüder Héctor und Antonio gegründet. Den drei Studenten wurde die Beteiligung an einem Sprengstoffanschlag in Mexiko-Stadt vorgeworfen. Alejandro Cerezo war bis 2005 in Haft, seine Brüder bis 2009, obwohl ihre Schuld nicht mit Beweisen untermauert werden konnte. Sie wurden nach eigenen Aussagen gefoltert.

Mit der Organisationsgründung wollte Alejandro Cerezo auf die Willkürlichkeit der Festnahmen aufmerksam machen und für die Freilassung seiner Brüder werben. Später weitete das Komitee seine Arbeit auf ganz Mexiko aus und kämpft heute auch für die Rechte der Zivilgesellschaft, die im "Krieg gegen die Drogen" der Regierung von Felipe Calderón einen hohen Blutzoll zahlt. Seit 2002 wird das Comité Cerezo von der Menschenrechtsorganisation Peace Brigades International (PBI) begleitet.

Mexikanische Menschenrechtsorganisationen sind vermehrt Opfer von politischer Verfolgung. So erhielten auch die Mitglieder des Comité Cerezo bislang 13 Morddrohungen. Im Oktober 2001 wurde Digna Ochoa y Placido, die Anwältin der Cerezo-Brüder ermordet.

Neben der mexikanischen Menschenrechtsorganisation wird außerdem Borderline Europe – Menschenrechte ohne Grenzen e.V. ausgezeichnet, die sich für die Rechte der Flüchtlinge an den Außengrenzen der Europäischen Union einsetzten. Der Aachener Friedenspreis ist mit 1.000 Euro dotiert.