Venezuela bringt zweiten Satelliten ins All

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Start des ersten Satelliten "Simón Bolívar"
Start des ersten Satelliten "Simón Bolívar"

Caracas/Peking. Die venezolanische Regierung hat angekündigt, Ende September den zweiten Satelliten des südamerikanischen Landes in die Erdumlaufbahn zu bringen. Gemeinsam mit der chinesischen Firma CGWIC werde der Satellit am 28. oder 29. September ins All geschossen, informierte der venezolanische Minister für Wissenschaft und Technologie, Jorge Arreaza. Der Satellit soll den Namen "Miranda" tragen und wird damit nach dem venezolanischen Unabhängigkeitshelden Francisco de Miranda benannt.

Es handele sich um den "ersten Wissenschafts- und Forschungssatelliten", sagte Arreaza bei einer Präsentation des Projekts in der Hauptstadt Caracas. Er werde eingesetzt werden, um Rohstoffe zu suchen, die Stadtplanung zu unterstützen und "bewaffnete Gruppen oder illegale Aktivitäten zu überwachen". Somit helfe der Satellit auch dabei, die nationale Sicherheit und Verteidigung zu garantieren, so der Minister. Ebenfalls könne "Miranda" eingesetzt werden, um die Entwicklung von Erdbeben und der Auswirkungen auf die Umwelt zu untersuchen, meteorologische Studien durchzuführen und z.B. illegalen Bergbau zu entdecken.

Der Satellit wird seit Mitte vergangenen Jahres in China gefertigt, ein entsprechendes Abkommen unterzeichneten beide Seiten im Mai 2011. Im Rahmen einer "symmetrischen und gleichberechtigten Allianz" mit China wurden außerdem 52 Venezolaner in China ausgebildet und am Produktionsprozess beteiligt, sagte Arreaza. Ziel sei es, im kommenden Jahr in Venezuela eine Fabrik für kleine Satelliten zu errichten.

Der Satellit "Miranda" wird der zweite venezolanische Satellit im All sein. Im Oktober 2008 hatte Venezuela, ebenfalls mit chinesischer Hilfe, den Satelliten "Simón Bolívar" in die Umlaufbahn gebracht. Der erste venezolanische Satellit war in erster Linie für die Verbesserung der Kommunikation und die Souveränität in diesem Bereich gebaut worden.