Caracas. Der venezolanische Wahlrat (CNE) hat am Sonntag einen zweiten Probelauf für die Präsidentschaftswahlen durchgeführt. "Alles hat perfekt funktioniert", sagte die Präsidentin des CNE, Tibisay Lucena, bei einer Pressekonferenz. "Die Wähler haben massenhaft mit Ruhe und Freude teilgenommen", erklärte sie. Der CNE hatte über 1.500 Wahllokale für den Probelauf eingerichtet. Ziel war es, den weitgehend automatisierten Ablauf der Wahlen zu testen und mögliche Probleme auszumachen.
Auch die Rektorin des CNE, Socorro Hernández, bestätigte die erfolgreiche Durchführung der Probeabstimmung. "Die Elemente, die wir geplant hatten, zu prüfen, wurden bestätigt", sagte sie. Um 18.30 Uhr, eine halbe Stunde nach der Schließung der Wahllokale, seien 95 Prozent der Daten aus allen Bereichen des Landes übertragen gewesen. Zwar seien einige Probleme aufgetreten, diese seien aber umgehend gelöst worden und lägen im Rahmen "internationaler Standards von Fehlern, die in einem solchen Prozess auftreten können".
An der Probeabstimmung nahmen laut Hernández auch internationale Beobachter teil. Neben Vertretern lateinamerikanischer Staaten seien Beobachter aus Indien und Südkorea anwesend gewesen. Darüber hinaus hätten Techniker der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) die eingesetzte Wahlsoftware überprüft. In Venezuela werden die Stimmen in Wahlcomputer eingegeben, welche die Ergebnisse dann am Wahlabend digital an die Zentrale übertragen. Nach der Abstimmung erhalten die Wähler außerdem einen Kontrollausdruck, den sie in Wahlurnen einwerfen. Diese werden dann teilweise mit den digitalen Ergebnissen abgeglichen, um die Korrektheit der Daten zu überprüfen.